Portrait von Catherine Kern
Catherine Kern
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Yvonne V. •

Wie stehen Sie zum Thema bessere Versorgung für ME/CFS-Betroffene?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau. V.,

vielen Dank für Ihre Frage. Kurz gesagt: Ich halte das Thema für sehr wichtig. Ich habe daher vor wenigen Monaten einen Abgeordnetenbrief an den Landesgesundheitsminister verfasst. Darin habe ich mich nach dem aktuellen Stand der Maßnahmen in Baden-Württemberg erkundigt und für weiteres Engagement geworben. Abgeordnetenbriefe - Catherine Kern (catherine-kern.de)

Positiv sehe ich, dass das Thema zunehmende Aufmerksamkeit erhält. Dazu hat (leider) auch Long-Covid beigetragen, das gewisse Überschneidungen mit ME/CFS aufweist. Im Juni 2022 fand auf Vorschlag der Grünen Fraktion eine Anhörung zu ME/CFS im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration des Landtags statt. Dabei kamen Betroffene, Verbände und Expert:innen zu Wort. Den Bericht der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS können Sie hier nachlesent: Anhörung im Landtag BW — Deutsche Gesellschaft für ME/CFS (mecfs.de)

Dieser Austausch hat ein Modellprojekt mit auf den Weg gebracht, das von der Landesregierung kurz darauf beschlossen wurde. Aus ihm sollen Konzepte für ein Versorgungsmodell für Betroffene von Long-Covid hervorgehen. Die Ergebnisse sollen jedoch auch auf Erkrankungen wie ME/CFS übertragbar sein. Dasselbe gilt bei der Fortführung der sogenannten EPILOC-Studie, für die das Land weitere Mittel bereitstellt. Die Studie ist in erster Linie auf die Erforschung von Long-Covid ausgerichtet. Sie bezieht jedoch auch das Ziel ein, ME/CFS besser zu verstehen, da Long-Covid-Patienten häufiger ME/CFS-Symptome entwickeln.

Im neuen Landeshaushalt sind außerdem 30.000 Euro für eine Studie zur Erforschung des Chronischen Fatique-Syndroms eingestellt. Auch hierfür hat sich die Grüne Fraktion stark gemacht. Beauftragt ist das Institute of Public Health in Villingen: Baden-Württemberg fördert Studie zu Chronischem Fatigue-Syndrom (aerzteblatt.de)

Ich bin mir bewusst, dass dies für viele Betroffene nur ein Anfang sein kann. So wurde mir auch berichtet, dass es im Bereich der Kassenleistungen noch Aufholbedarf gibt. Diese müssen auf Bundesebene anhand der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse laufend evaluiert werden.

Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen weiter.

 

Mit freundlichen Grüßen

Catherine Kern

 

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