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Bettina Stark-Watzinger
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Frage von Helge R. •

Frage an Bettina Stark-Watzinger von Helge R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Stark-Watzinger,

"Heute zahlt schon ein kleiner Teil der Einkommensteuerzahlen den größten Teil der Steuern."

Wenn das richtig ist, kann es aber doch nur daran liegen, dass heute schon (bei einem sehr moderaten Spitzensteuersatz) ein kleiner Teil der Einkommensteuerzahler auch den größten Teil des gesamten Einkommens in Deutschland kassiert. Wäre es nicht gerechter, wenn Menschen, die tausendfach mehr Geld einnehmen als sie jemals ausgeben können, sich angemessen am Gemeinwohl beteiligen, damit Menschen, deren Einkommen gerade zum Leben reicht, entlastet werden, damit sie sich etwas leisten können? Würde das nicht die Binnennachfrage fördern?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Ramdohr,

nach Berechnungen des DIW geht die Ungleichheit der Einkommen in Deutschland langsam zurück. Das ist sehr positiv zu bewerten.

Der Eindruck Besserverdienende verhielten sich nicht solidarisch ist allerdings falsch. In Deutschland gehört Profession bei der Einkommensbesteuerung zum Wesen der Sozialen Marktwirtschaft, d.h. sie tragen nicht nur absolut sondern auch relativ mehr zu Finanzierung des Staates bei. Sie haben richtig genannt, dass heute schon ein kleiner Teil der Einkommenssteuerzahler den größten Teil der Einkommenssteuern beiträgt. Diese Aussage muss zusätzlich aber auch noch in Relation zum Gesamtbetrag der Einkünfte gesetzt werden. Wenn also das oberste Prozent der Einkommensteuerpflichtigen 22 Prozent des Einkommensteueraufkommens finanziert, aber "nur 12,5 Prozent am Gesamtbetrag der Einkünfte erhält, sieht man, dass hier mehr Umverteilung geschieht, als die 22 Prozent Steuer erwarten lassen. Die obersten zehn Prozent der Steuerpflichtigen kommen für 54,6 Prozent am Einkommensteueraufkommen auf mit einem Anteil von 36,4 Prozent der Gesamteinkünfte. Schon mit einem Gesamteinkommen von 44.100 Euro gehören Sie heute zu den obersten 25 Prozent der Steuerpflichtigen. Meiner Ansicht nach zeigen diese Zahlen, dass die "Besserverdienenden" sich am Gemeinwohl beteiligen. Wir sollten vielmehr die Kalte Progression abschaffen, um die Menschen gerade im unteren Einkommensbereich zu entlasten!

Besten Gruß
Bettina Stark-Watzinger

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