Warum erhalten Rentner und Rentnerinnen keinen Inflationsausgleich?
Sehr geehrter Herr Rützel,
im Sommer 23 sollen die Renten um etwas mehr als 3% steigen. Bei der Inflation von ca. 10% entspricht das einer realen Rentenkürzung. Hinzu kommt dass vor allem Lebensmittel und Energiekosten eine weit höhere Kostensteigerung aufweisen und die meisten Rentner ihr Geld hierfür verwenden müssen. Warum erhalten Rentner und Rentnerinnen keinen finanziellen Inflationsausgleich wie das Arbeitnehmern zugestanden wird? Oder wenigstens eine Erhöhung der Rentenbezüge, die den Namen verdient?
Mit freundlichen Grüßen
Heike R.
Sehr geehrte Frau. R.
die Rentenentwicklung folgt der Lohnentwicklung, das heißt die Renten steigen in genau dem gleichen Maße, in dem die durchschnittlichen Löhne und Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Vorjahren gestiegen sind. Dabei gibt es nur eine Ausnahme: Rentenkürzungen sind gesetzlich ausgeschlossen. Gute Tarifabschlüsse heute bedeuten also gute Renten morgen.
Die Lohnentwicklung führt dazu, dass die Renten in Deutschland zum 1. Juli 2023 um 4,39 Prozent im Westen und um 5,86 Prozent im Osten steigen. Das ist ein sehr guter Wert nach der Rekorderhöhung im letzten Jahr in Westdeutschland um 5,35 Prozent und in Ostdeutschland um 6,12 Prozent.
Es gibt außerdem die Hoffnung, dass die Inflation ihren Höchstwert überschritten hat, da der Wert seit März zurückgeht. Dies führt das Statistische Bundesamt auf sinkende Energiepreise und die Maßnahmen aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung zurück. Dennoch bleiben die hohen Preise natürlich eine Herausforderung für die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger.
Bei der Energiepreispauschale haben wir übrigens genauso gehandelt, wie ich es Ihnen im Mai letzten Jahres zugesagt habe: Nachdem wir die Situation beobachtet und analysiert haben, haben wir ein weiteres Gesetz gemacht, mit dem auch Rentnerinnen und Rentner die Energiepreispauschale erhalten haben.
Freundliche Grüße
Bernd Rützel
Weitere Fragen an Bernd Rützel
Ich kenne selbstverständlich die Abschläge, die je nach Geburtsjahr bei einem früheren Renteneintritt anfallen.
Einen diagnostischen Marker, wie beispielsweise einen Labortest, gibt es noch nicht. Daher wird ME/CFS nach einer ausführlichen Anamnese anhand der charakteristischen Symptome diagnostiziert.
Dahinter steckt folgende Logik: Wenn jemand ganz normal Altersrente bezieht und krank wird, geht er zum Arzt, bekommt dort medizinische Versorgung, Medikamente usw. und seine Rente läuft weiter und sichert somit weiter den Lebensunterhalt des Rentners.
Da ME/CFS zuletzt häufig im Zusammenhang mit Long Covid-Erkrankungen diagnostiziert wird, sind auch die Ergebnisse des dritten Runden Tischs zu Long COVID - initiiert von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Vertretern aus Wissenschaft und dem Gesundheitswesen - interessant.