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Bärbel Bas
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Frage von Bernhard K. •

Frage an Bärbel Bas von Bernhard K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Guten Tag Frau Bas.
Mich würde einmal interessieren warum Sie bei der unbeteubten Ferkelkastration mit ja gestimmt haben.
MfG
B.K.

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Gerne begründe ich Ihnen, warum ich der Verlängerung der Übergangsfristen für die Ferkelkastration ohne Betäubung zugestimmt habe.

Die betäubungslose Kastration ist auch aus meiner Sicht nicht mit dem Tierschutz vereinbar. Deswegen unterstütze ich auch das Verbot, das eigentlich schon längst umgesetzt sein sollte. Das unionsgeführte Landwirtschaftsministerium hat aber seit 2013 nichts unternommen, Betäubungsmethoden für alle Aufzuchtbetriebe verfügbar zu machen, die einfach durchführbar sind und gleichzeitig effektiv betäuben.

Es gibt zwar alternative Methoden. Diese sind aber noch nicht für alle Betriebe verfügbar. Dazu hätte das Landwirtschaftsministerium die Voraussetzungen schaffen müssen.

Wir standen daher vor der Entscheidung: Entweder gefährden wir durch das Auslaufen der Übergangsfristen vor allem kleine und mittlere Ferkelzuchtbetriebe in ihrer Existenz – dann wären im Ausland gezüchtete Ferkel nach Deutschland importiert worden, die auf eine Art kastriert worden sind, die dem deutschen Tierschutzgesetz nicht entspricht. Oder wir stimmen einer Fristverlängerung zu, die die Existenz der Ferkelzüchter in Deutschland sichert und bei den Verhandlungen wichtige Punkte für den Tierschutz herausholt.

Ich habe mich gemeinsam mit meiner Fraktion in diesem Rahmen entschieden, einer Verlängerung der Übergangsfrist für die betäubungslose Kastration zuzustimmen, um nicht die Existenz vor allem kleiner und mittlerer Aufzuchtbetriebe in Deutschland zu gefährden. Durchgesetzt haben wir dafür, dass zukünftig der hohe Tierschutz-Standard von NEULAND (Betäubung mittels Masken) bundesweit als praxistaugliche Alternative zur Verfügung stehen wird.

Auch mir wäre es lieber gewesen, wir hätten die Übergangsfrist nicht verlängern müssen. In der jetzigen Situation war es aber aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Bas

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