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Artur Auernhammer
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Frage von Hans H. •

Frage an Artur Auernhammer von Hans H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

die Landwirtschaft ist weltweit etwa mit 40% an den CO2-Emissionen (Tierhaltung, Bodenbearbeitung, Transport etc). beteiligt. Auch in Deutschland ist der Anteil an klimaschädlichen gasen aus der Landwirtschaft erheblich.
Welche Konzepte zum Klimaschutz werden von Seiten der Landwirtschaft verfolgt?

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Sehr geehrter Herr H.,

laut Bundesministerium (Stand: 7.11.2016 für 2014) entsprechen die Emissionen aus der Landwirtschaft mit den Emissionen aus dem Energieverbrauch umgerechnet knapp 72 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Das sind ca. 8,2 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der Klimaschutzplan 2050 sieht vor, dass die Landwirtschaft 2030 nur noch 61 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente ausstoßen soll, also 32,5 Prozent weniger im Vergleich zu 1990. Bis 2014 sind die Treibhausgasemissionen im Sektor Landwirtschaft/Landnutzung bereits um ca. 20 Prozent zurückgegangen.

Klimaschutz und die Verringerung der Treibhausgasemissionen sind beim Bundesministerium sowie meinen Kollegen und mir im Landwirtschaftsausschuss ganz oben auf der politischen Agenda. Ich bin überzeugt, dass die Landwirtschaft bereits einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet und weiterhin leisten wird. Wälder, Böden und Pflanzen nehmen CO² auf und entlasten die Atmosphäre. Mit der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe, stellt die Landwirtschaft zudem Ersatzstoffe für erdölbasierte Produkte bereit. Durch den Einsatz von landwirtschaftlich erzeugten, nachwachsenden Rohstoffen in der Bioenergieproduktion werden, wenn man die Emissionen aus der Bioenergieproduktion einrechnet, in Deutschland netto über 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart.

Diese Substitutionsmöglichkeiten bestehen bei den Lachgas- und Methanemissionen aus der Landwirtschaft nicht. Diese Emissionen lassen sich jedoch durch effizientere Düngung, die Nutzung von Mist und Gülle in Biogasanlagen und verbesserte Fütterung, Tiergesundheit und Tierleistung reduzieren. Anders als in anderen Branchen werden Immissionen in der Landwirtschaft aber nie komplett zu verhindern sein.

Um die Klimaschutzpotentiale der Land- und Forstwirtschaft auszuschöpfen, sie auf den Klimawandel vorzubereiten und zum Ziel der Bundesregierung beizutragen, Treibhausgasimmissionen bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu reduzieren, hat sich das BMEL zum Ziel gesetzt, die Effizienz der Stickstoffdüngung zu verbessern, den ökologischen Landbau auszuweiten, Grünland zu erhalten und Moorböden zu regenerieren.
Nur durch eine effizientere Düngung, die Nutzung von Mist und Gülle in Biogasanlagen und eine verbesserte Fütterung, Tiergesundheit und Tierleistung lassen sich Emissionen zusätzlich reduzieren.

Das BMEL fördert darüber hinaus Projekte und Forschung, um Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft weiter zu reduzieren.

Die Höhe der Treibhausgasemissionen aus Landwirtschaft und Ernährung wird nicht zuletzt durch unser Konsumverhalten bestimmt. Deshalb unterstützt das BMEL darüber hinaus entsprechende Verbraucherinformationsportale.

Mit freundlichen Grüßen

Artur Auernhammer

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