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Armin Grau
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Frage von Jochen T. •

Ich möchte wissen, warum Zyprexa/Olanzapin immer noch verschrieben wird, so ist es sehr gesundheitsschädlich und nur am Markt weil Ely Lilly zahlreiche Kläger mit Hohen Summen beruhigt hatte?

Es gab zahlreiche Todesfälle. So hätten zudem 30 Prozent der Patienten nach einem Jahr Einnahme zehn Kilo und mehr zugenommen weil es Diabetes Typ2 auslöst, womit Eli Lilly eigentlich hauptsächlich Gewinn seinen fährt. Einige seien sogar um 45 Kilo schwerer geworden. Die Verkäufer seien angewiesen worden, diese Daten in ihren Gesprächen mit den Ärzten herunterzuspielen, schreibt das Blatt. Die Firma habe befürchtet, dass es andernfalls Absatzeinbußen gebe.Aber das war noch nicht alles, ein verantwortlicher CEO ist 2008 nach zahlreichen Todesfällen zurück getreten, seinen Leak-Vortrag hat die Firma im Internet per Verfügung löschen lassen
https://www.donaukurier.de/archiv/umstrittenes-zyprexa-wird-regelmaessig-verordnet-5981569
http://www.aliveandwell.org/html/the_bigger_picture/the_dangers_of_zyprexa.html
https://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/gesundheit/frank_zyprexa.htm

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Sehr geehrter Herr T.

vielen Dank für Ihre wichtige Anfrage. 

Ihre Bedenken zu den Nebenwirkungen von Medikamenten kann ich nachvollziehen. Die Ampelkoalition hat im Koalitionsvertrag deshalb festgelegt eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung und eine menschliche und qualitativ hochwertige Medizin voranzutreiben. Die Arzneimittelzulassung in Europa findet allerdings über europäische oder nationale Behörden statt. Für EU-weite Zulassungsverfahren ist die Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) zuständig. An der anschließenden Prüfung wirken auch die Zulassungsbehörden der EU-Mitgliedsstaaten mit. Wird der Antrag genehmigt, darf das Präparat überall in der EU verkauft werden. In Deutschland sind für die Zulassungsverfahren das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zuständig.

Sie sprechen die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten an. Als Arzt weiß ich, dass die medizinische Abwägung von Gefahren und Nutzen keine einfache ist und individuell angepasst werden muss - so auch bei den Arzneimitteln. Begleitend dazu veröffentlicht das BfArM gemäß §34 Abs. 1b Satz 1 AMG monatlich die Rücknahmen von Zulassungsanträgen sowie Versagungen der Zulassung von Arzneimitteln und die Gründe dafür. Hinweise zu den Veröffentlichungen von Rücknahmen und Versagungen ab November 2012: Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften vom 19. Oktober 2012 (BGBl. I S. 2192) sind die Rücknahmen eines Zulassungsantrags sowie die Versagung der Zulassung und die Gründe hierfür öffentlich zugänglich zu machen. Das Gesetz gilt für die Arzneimittel zur Anwendung beim Menschen und ist am 26. Oktober 2012 in Kraft getretenIch bin mir deshalb sicher, dass potenzielle Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten intensiv überprüft, abgewägt und offen kommuniziert werden.

Mit freundlichen Grüßen

 

Prof. Dr. Armin Grau

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