Frage an Angelika Hagedorn von Annette H. bezüglich Familie
Wie von Ihnen auf meine vorige Frage hin angeboten, liebe Frau Hagedorn, würde ich von Ihnen gerne etwas zum Generationenvertrag lesen – vielen Dank im voraus!
Liebe Frau H., die Lehrerin Verena Brunschweiger macht derzeit Schlagzeilen mit ihrem Buch, der Umwelt zuliebe auf Kinder zu verzichten. Das hat mich und viele andere Menschen sehr wütend gemacht und man möchte ihr am liebsten den fiktiven Generationenvertrag kündigen. " Die Alten fahren den Planeten an die Wand". Das sagt auch die Bewegung Fridays for future.
Es bedarf dringend eines neuen Generationenvertrages. Ein Generationenvertrag, der gleichberechtigt ist. Die jungen Menschen stellen unbequeme Fragen. Unter Adenauer wurde in den 50iger Jahren der sogenannte Generationenvertrag geschlossen. Nach den 70igern funktionierte er nicht mehr, denn es wurden immer weniger Kinder geboren. Die Belastung steigt enorm. Auf einen Rentner kommen drei Erwerbstätige, das Problem wird sich weiter zuspitzen. Viele Menschen überlegen lange, ob sie überhaupt noch Kinder bekommen sollen. Oft finden sie auch gar keine Hebamme mehr. Die Hebammen müssen enorme Haftpflichtsummen zahlen,zumindest die freiberuflichen Hebammen, die meisten arbeiten freiberuflich. Seit über 20 Jahren ist der Begriff Generationengerechtigkeit, Generationenvertrag, zu einem Kampfbegriff geworden. " Die Rente ist sicher" sagte eins Norbert Blüm. Das stimmt schon lange nicht mehr.Viele junge Menschen stecken in prekären Arbeitsverhältnissen trotz guter Ausbildung.
An der Schaltstelle der Macht sind sie nicht. Nicht nur mehr Geld für Rentner ist wichtig, sondern auch mehr Geld für Bildung und Digitalisierung. Bleibt zu hoffen, dass es in Zukunft ein besseres Miteinander der Generationen gibt.
Mit freundlichen Grüßen!
Angelika Hagedorn
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