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Angelika Hagedorn
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Frage von Michael S. •

Frage an Angelika Hagedorn von Michael S. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Hagedorn,

seit Jahren bin ich beim Väteraufbruch für Kinder in Siegen aktiv, Themenschwerpunkt: Umsetzung des aus Art. 6 GG resultierenden Grundrechts auf Familienleben auch für Trennungskinder und ihre Eltern / "nichteheliche" Konstellationen. Dort ist nach dem "Fall Görgülü" noch einiges im Argen, insbesondere in puncto Umgang der Kindern mit nicht betreuenden Elternteilen (meist ganz klar Väter). Was konkret ist angedacht, damit die vor Ort zuständigen Stellen (Jugendhilfe, Gleichstellungsstellen, Schulen etc. pp.) sensibilisiert werden, sich nicht nur für Alleinerziehende/Frauen/Mütter/Mädchen, sondern auch für Trennungskinder/Scheidungseltern/Väter/Jungen und Männer einzusetzen? Der Eindruck (wenn man z. B. ausliegende Broschüren ansieht) entsteht, daß sehr einseitig männliche Betroffene ausgeblendet bzw. als "nicht so förderungswürdig" ausgegeben werden. Beispiel ist das "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend", die Namenswahl spricht alleine bereits Bände.

Beste Grüße,

Michael Siebel

=> https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Görgülü
=> http://www.vafk.de, http://www.pas-eltern.de
=> http://www.manndat.de
=> https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Tanneneichhorn/Gender-Diskussionen

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Siebel,

vielen Dank für Ihre Frage. Der mitgeschickte erste Link funktioniert nicht mehr, dennoch habe ich mich über diesen unglaublichen Fall informiert. Ich glaube, es ist meist fatal, wenn solche Fälle vor Gericht landen. Die Richter sind für derartige Familiendramen überhaupt nicht geschult und völlig überfordert. Selbst, wenn sie ein Urteil fällen und beispielsweise ein gemeinsames Sorgerecht aussprechen, bedeutet das noch lange nicht, dass es in der Praxis auch funktioniert. Ich kenne unzählige Fälle von ausgegrenzten Elternteilen. Es sind nicht immer die Väter. Oft sind es auch die Mütter. Hier sollten viel mehr geschulte Verfahrenspfleger und Verfahrenspflegerinnen eingesetzt werden, die für einen guten Umgangsbeistand sorgen.

Das von Ihnen genannte Bundesministerium könnte man tatsächlich umbenennen. Mit dem schlichten Wort Familie wären dann alle gemeint.

Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hagedorn