Alois Rainer MdB
Alois Rainer
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Frage von Clarissa G. •

Wie möchten sie in ihren Sektor Landwirtschaft reformieren um die Klimaziele einzuhalten?

Massentierhaltung viel Treibhausgase und Grundwasser / Böden Verunreinigung durch Ammoniak sowie Antibiotika Resistenz durch Futtermittel Beigabe.
Werden keine Reformen umgesetzt können immense Kosten entstehen u.a.fördert der Einsatz von Antibiotikum zudem die Entstehung von antibiotikaresistenten Keimen, was eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellt und auch hier hohe Kosten im Gesundheits Sektor entstehen!

Alois Rainer MdB
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau G.

der Treibhausgasausstoß geht in Deutschland kontinuierlich zurück. Zuletzt sind die Klimagasemissionen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gesunken. Die Emissionen sind in allen Sektoren – also auch der Landwirtschaft – zurückgegangen.

Derzeit entsprechen die Emissionen des Sektors Landwirtschaft einem Anteil von 9,6 Prozent an den Gesamtemissionen (vgl. Klimaschutzbericht der Bundesregierung 2025, abrufbar unter https://dserver.bundestag.de/btd/21/012/2101250.pdf). Gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz muss der Sektor Landwirtschaft seine Emissionen auf 56 Mio. Tonnen in 2030 reduzieren. Dieses Ziel wird nach aktuellen Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) eingehalten. 

Die Klimaschutzprogramme der Bundesregierung mit dem Zielhorizont 2030 enthalten 12 übergeordnete Maßnahmen des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), die jeweils mit konkreten ordnungs- und förderrechtlichen Instrumenten sowie Strategien für die Zielerreichung im Bereich Landwirtschaft unterlegt sind. Dabei geht es auch um Maßnahmen zur Senkung der Stickstoffüberschüsse einschließlich Minderung der Ammoniakemissionen, gezielte Verminderung der Lachgasemissionen, Verbesserung der Stickstoffeffizienz und Stärkung der Vergärung von Wirtschaftsdüngern tierischer Herkunft und landwirtschaftlichen Reststoffen. Spätestens zwölf Kalendermonate nach Beginn einer Legislaturperiode wird die Bundesregierung zudem ein neues Klimaschutzprogramm beschließen. 

Das Thema „Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung“ nehmen wir im BMLEH sehr ernst und verfolgen im Rahmen unserer Zuständigkeit konsequent das Ziel, den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung nachhaltig auf das therapeutisch erforderliche Minimum zu reduzieren. Das deutsche Antibiotikaminimierungskonzept setzt seit 2014 bei den landwirtschaftlichen Betrieben bestimmter Tierarten an, die überdurchschnittlich viel Antibiotika einsetzen im Vergleich zu anderen Betrieben. Im Zeitraum von 2011 bis 2023 wurden die Antibiotikaabgabemengen in der Tiermedizin in Deutschland um rund 69 % reduziert. Besonders erfreulich ist auch der Rückgang der Abgabemengen für die wichtigen Reserveantibiotika. Mit dem am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung des Tierarzneimittelgesetzes wurde das nationale Antibiotikaminimierungskonzept aktualisiert und erweitert. Im Tierarzneimittelgesetz ist nunmehr auch ein Reduktionsziel für Antibiotika verankert. 

Ferner gibt es sektorübergreifend in Deutschland bereits seit dem Jahr 2008 die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART“. Federführend hierfür ist das Bundesministerium für Gesundheit , mitwirkende Ressorts an der aktuellen DART 2030 sind das BMLEH, das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Für Deutschland werden die zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in allen Bereichen erforderlichen Maßnahmen in der DART 2030 gebündelt. Ihr übergeordnetes Ziel ist die Reduktion von Antibiotikaresistenzen und damit der Erhalt der Wirksamkeit von Antibiotika in allen Sektoren.

Ich hoffe, dass ich Ihnen damit Ihre Fragen beantworten konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Alois Rainer, MdB

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