Alexander Salomon
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Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sonnhild und Ulli T. •

Frage an Alexander Salomon von Sonnhild und Ulli T. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Salomon,

Sie treten am 27. März in unserem Bezirk zur Landtagswahl an. Aus diesem Grunde möchten wir gerne von Ihnen wissen :
Stimmen Sie zu, dass es zum Kern des Bildungsauftrags des Landes Baden-Württemberg gehört, dass die Schüler/innen in einer so existenziellen Frage wie der nach Krieg und Frieden nicht einseitig informiert, sondern auch die von den Friedensorganisationen vertretenen Konzepte der zivilen, nicht-militärischen Konfliktbearbeitung und Friedenssicherung kennenlernen ?
Die vom Kultusministerium mit den Bildungseinrichtungen getroffene Kooperationsvereinbarung vom 4.12.2009 sieht jedoch nur eine Information durch Jugendoffiziere vor.
Treten Sie dafür ein, dass diese Kooperationsvereinbarung nach der Landtagswahl zurückgenommen wird ? Und stimmen Sie mit uns darin überein, dass die Friedenserziehung gestärkt werden muss ?
Wir warten auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Sonnhild und Ulli Thiel

Alexander Salomon
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Thiel,
sehr geehrter Herr Thiel,

vielen Dank für ihre Anfrage zu diesem wichtigen Thema.

Die Botschaft gleich am Anfang - ich und auch die GRÜNEN im Land setzen uns dafür ein, dass die Vereinbarung vollständig aufgehoben wird. Der Kreisvorstand der Karlsruher Grünen, zu dem ich auch gehöre, hat dazu im letzten Jahr eine Pressemitteilung verfasst (Pressemitteilung: Grüne kritisieren Kooperation Schule und Bundeswehr http://www.gruene-karlsruhe.de/fileadmin/gruene-karlsruhe/res/Presse/2010/PM_02-04_Kooperation_Schulen_und_Bundeswehr.pdf ). Meine Überzeugung ist es, dass Schülerinnen und Schüler das Recht auf umfassende und differenzierte Informationen über das Thema Friedenssicherung und Kriegseinsätze haben sollten, damit sie sich hierzu selbst eine Meinung bilden können. Die einseitige Einbindung der Bundeswehr ist eine Bevorzugung, die ich ablehne und nicht unterstützen kann. Auch aufgrund der aktuellen Entwicklung, dass die Bundeswehr in Zukunft vermehrt Eigenwerbung machen muss, um Freiwillige zu rekrutieren, stehe ich der Kooperation sehr kritisch gegenüber.

Wir GRÜNEN wollen, dass die Schulen und letztlich die Lehrerinnen und Lehrer selbst entscheiden sollen, ob und welche Referentinnen und Referenten sie zum Thema Krieg und Frieden einladen wollen. Dies sollte ausgewogen sein, das heißt, dass neben Referentinnen und Referenten von Friedensorganisationen, Kirchen bzw. Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit auch Jugendoffizieren eingeladen werden können. Meine volle Unterstützung und Übereinstimmung haben Sie bei der Forderung, dass die Friedenserziehung einen wichtigen Stellenwert in der Bildung unserer Kinder haben sollte bzw. noch weiter gestärkt werden muss.

Ich hoffe, dass ich ihre Frage vollständig beantworten konnte - sollten noch Rückfragen vorhanden sein, freue ich mich über eine kurze Mitteilung von ihnen.

Mit freundlichen Grüßen,

Alexander Salomon

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