Reduktion von Antiobiotika-Einsatz durch alternative Medizin erforschen

Mit dem von der Landesregierung eingebrachten Antrag wird der Freistaat Bayern aufgefordert Studien einzuleiten, die erforschen sollen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich realisiert werden kann. Dem Antrag wurde mit den Ja-Stimmen der Regierungsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie den zwei fraktionslosen Abgeordneten bei Nein-Stimmen der übrigen Fraktionen stattgegeben.

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Dafür gestimmt
120
Dagegen gestimmt
47
Enthalten
3
Nicht beteiligt
35
Abstimmungsverhalten von insgesamt 205 Abgeordneten.
NameFraktionStimmkreis Absteigend sortieren Stimmverhalten
Portrait von Petra HöglPetra HöglCSU203 - Kelheim Dafür gestimmt
Hubert AiwangerHubert AiwangerFREIE WÄHLER204 - Landshut Nicht beteiligt
Portrait von Rosi SteinbergerRosi SteinbergerDIE GRÜNEN204 - Landshut Dafür gestimmt
Helmut Radlmeier, MdLHelmut RadlmeierCSU204 - Landshut Dafür gestimmt
Portrait von Ruth MüllerRuth MüllerSPD204 - Landshut Dagegen gestimmt
Portrait von Christian FlisekChristian FlisekSPD205 - Passau-Ost Dagegen gestimmt
Ralf StadlerRalf StadlerAfD205 - Passau-Ost Dagegen gestimmt
Portrait von Gerhard WaschlerGerhard WaschlerCSU205 - Passau-Ost Dafür gestimmt
Portrait von Walter TaubenederWalter TaubenederCSU206 - Passau-West Dafür gestimmt
Portrait von Anton SchuberlAnton SchuberlDIE GRÜNEN206 - Passau-West Dafür gestimmt
Portrait von Max GibisMax GibisCSU207 - Regen, Freyung-Grafenau Dafür gestimmt
Portrait von Manfred EiblManfred EiblFREIE WÄHLER207 - Regen, Freyung-Grafenau Nicht beteiligt
Portrait von Alexander MuthmannAlexander MuthmannFDP207 - Regen, Freyung-Grafenau Dagegen gestimmt
Portrait von Martin WagleMartin WagleCSU208 - Rottal-Inn Dafür gestimmt
Portrait von Josef ZellmeierJosef ZellmeierCSU209 - Straubing Nicht beteiligt
Portrait von Harald SchwartzHarald SchwartzCSU301 - Amberg-Sulzbach Dafür gestimmt
Portrait von Gerhard HoppGerhard HoppCSU302 - Cham Dafür gestimmt
Portrait von Albert FürackerAlbert FürackerCSU303 - Neumarkt i.d.OPf. Nicht beteiligt
Tobias GotthardtTobias GotthardtFREIE WÄHLER304 - Regensburg-Land Dafür gestimmt
Portrait von Sylvia StierstorferSylvia StierstorferCSU304 - Regensburg-Land Dafür gestimmt
Portrait von Jürgen MistolJürgen MistolDIE GRÜNEN305 - Regensburg-Stadt Dafür gestimmt
Porträt Dr. Rieger_Fotograf BüttnerFranz Riegerfraktionslos305 - Regensburg-Stadt Dafür gestimmt
Kerstin Radler, FREIE WÄHLER, RegensburgKerstin RadlerFREIE WÄHLER305 - Regensburg-Stadt Dafür gestimmt
Portrait von Margit WildMargit WildSPD305 - Regensburg-Stadt Dagegen gestimmt
Portrait von Alexander FlierlAlexander FlierlCSU306 - Schwandorf Dafür gestimmt

Die Regierungsfraktionen CSU und Freie Wähler fordern in ihrem Antrag die Förderung von Studien, die erforschen, wie ein reduzierter Antibiotikaeinsatz im medizinischen Bereich verwirklicht werden kann. Insbesondere sollen die Studien dabei betrachten, welche Rolle alternativmedizinische Methoden dabei haben könnten. Im Zusammenhang soll dabei auch erforscht werden, wie homöopathische Präparate Therapien ergänzen können.

Die Regierungsfraktionen berufen sich auf den OECD-Bericht "Stemming the Superbug Tide" (November 2018) und eine Studie der britischen Regierung (2014). Beide prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 eine erhöhte Gefahr an Infektionskrankheiten mit multiresistenten Keimen zu versterben gegeben sei, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Der Anstieg multiresistenter Keime sei einer - häufig unnötigen - Antibiotikaverschreibung geschuldet. Auch für diese Behauptung stützt sich die Landesregierung auf Zahlen eines Antibiotika-Reports der DAK, welcher darlege, dass im Jahr 2013 rund 30 Prozent der Verordnungen unnötig gewesen seien. Des Weiteren wird sich in dem Antrag auf die Zahlen der Techniker Krankenkasse berufen, die deutlich machen, dass die Anzahl an Antibiotikaverordnungen generell zunehme.

Die angesetzte Studie solle nun laut Regierung eine wissenschaftliche Grundlage bieten, wie Alternativmethoden und Homöopathie gegebenfalls eine Antibiotikaverordnungen ersetzen oder zumindest reduzieren könnten. Damit solle der zunehmenden Entstehung multiresistenter Keime entgegenwirkt werden. Zusätzlich solle die Studie den uneinheitlichen wissenschaftlichen Diskurs zu Alternativmethoden und Homöopathie vereinheitlichen helfen.

Mit den den Ja-Stimmen der Regierungsfraktionen, der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie den zwei fraktionslosen Abgeordneten und den Nein-Stimmen der FDP-, AfD- und SPD- Fraktionen stattgegeben. Die drei grünen Abgeordneten Eva Lettenbauer, Florian Siekmann sowie Anna Toman entschieden sich, sich ihrer Stimme zu enthalten.