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Frage von Antje S. •

Frage an Werner Langen von Antje S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Langen,

Deutschland wird weit über ein erträgliches Maß hinaus von der EU zur Kasse gebeten. Dazu folgender Artikel, Quelle: http://www.freiewelt.net/blog-3301/deutschland-l%E4sst-sich-von-der-eu-auspl%FCndern.html .

"Deutschland lässt sich von der EU ausplündern

Das Ergebnis seiner verdienstvollen Recherchen birgt wirtschaftlichen und politischen Sprengstoff: Die Deutschen sind seit Jahren ausgeplündert worden!

Zu den Fakten:

Deutschland hat seit der Wiedervereinigung 1991 bis 2008 insgesamt 359,2 Mrd. Euro an die EU überwiesen; überwiegend handelt es sich um Beiträge, daneben um 58,3 Mrd. Euro, die sich aus Zolleinnahmen sowie Agrar- und Zuckerabgaben zusammensetzen. Durchschnittlich sind damit jeden Tag, 18 Jahre lang 54 Millionen Euro nach Brüssel geflossen.

Deutschland hat seit der Wiedervereinigung einen Nettobeitrag in Höhe von 146,0 Mrd Euro für die EU geleistet und ist damit für 45,1 Prozent aller Wohlfahrtstransfers in die Volkswirtschaften der Nettoempfänger aufgekommen.

Die PIGS-Staaten haben vor den Transfers im Zuge der Finanzkrise von 1976 bis 2008 bereits 287,0 Mrd. Euro als Nettoleistungen erhalten – in Preisen vom Frühjahr 2010 sogar 430,5 Mrd. Euro. Diese Zahlungen haben nicht ausgereicht, Anfang 2010 kamen noch einmal Kredithilfen und Transfers von 860,0 Mrd. Euro hinzu, die inzwischen erneut erhöht wurden.

Der deutsche Steuerzahler hat die PIGS-Staaten seit der Wiedervereinigung mit 130,0 Mrd. Euro finanziert, das sind 51,6 Prozent der EU-Nettoleistungen. Allein die deutschen Nettobeiträge an Griechenland betragen 69,0 Mrd. Euro und damit über 50 Prozent aller EU-Zahlungen – wie gesagt vor der Finanzkrise."

Wann werden die extrem hohen Zahlungen Deutschlands an die EU endlich reduziert?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Schulz,

von der Überschrift bis zu den Zahlen ist der Internet-Artikel, den Sie zitieren, falsch und unseriös. Kaum eine Zahl stimmt, die Vergleichszeiträume sind manipuliert beziehungsweise willkürlich, die Schlussfolgerung unzulässig: Wo der Artikel die Weisheit her hat, dass "Anfang 2010 noch einmal Kredithilfen und Transfers von 860,0 Mrd. Euro hinzukamen, die inzwischen erneut erhöht wurden"(Zitatende!), weiß niemand. Behaupten kann man alles. Der jährliche EU-Haushalt beträgt ca. 130 Mrd. Euro, der Bundeshaushalt ca. 320 Mrd. Euro. Lediglich 0,98% des Sozialprodukts der Mitgliedstaaten fließen Brutto an die EU. Eine Zurechnung von Nettozahlungen auf einzelne Mitgliedstaaten ist weder möglich noch seriös. Die Zahlen für die sogenannten "PIGS-Staaten" von 1976 bis 2008 können schon deshalb nicht stimmen, weil bis auf Irland keines dieser Länder 1976 schon Mitglied der EU war.

Im Übrigen hat die Europäische Union für Deutschland so viele internationale, wirtschaftliche, politische und soziale Vorteile, die man nicht aufrechnen kann mit Nettozahlungen. Ich halte die Nettozahlungen für verantwortbar.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Werner Langen MdEP