Inwieweit sehen Sie als gewählter Volksvertreter es als Ihre Pflicht, sich politisch motivierten Angriffen auf Verfassungsorgane entgegenzustellen?
Sehr geehrter Herr Kuban,
im Gespräch mit d. Tagesspiegel haben Sie Frau Brosius-Gersdorf einen Rückzug von der BVerfG-Wahl nahegelegt. Laut Tagesspiegel sagten sie, es liege in ihrer Verantwortung, Schaden vom BVerfG abzuwenden.
Zeitpunkt, Inhalt u. Tonfall d. Vorwürfe lassen teilweise auf einen Ursprung in rechten/extremen Kreisen schließen.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Plagiatsvorwürfen gegen d. Kandidatin (am 10.07. bei für den 11.07. geplanter Wahl) lässt Vermutungen auf eine politisch motivierte Bezahlung des Gutachtens zu. Mittlerweile gibt es ernstliche Zweifel, dass die Plagiatsvorwürfe überhaupt zutreffen (vgl. diverse Medienberichte).
In herausfordernden Zeiten wie diesen ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich mutmaßlich rechts/extremistisch motivierten Kampagnen entgegenzustellen.
Das BVerfG darf nicht politisch instrumentalisiert werden. Wird Brosius-Gersdorf nicht gewählt, wäre dies Rechten/Extremen aber schon gelungen, da deren Kampagne Erfolg hätte

Sehr geehrter Herr L.,
ich habe meinen bisherigen Aussagen nichts hinzuzufügen.
Mit freundlichen Grüßen
Tilman Kuban