Warum fördern Sie Long Covid und ME/CFS Forschung nicht angemessen?
Sehr geehrter Herr Frei,
vielen Dank für Ihre bisherige Antwort zu diesem Thema.
Ich möchte jedoch nochmals die Dramatik verdeutlichen: ME/CFS und Long Covid betreffen in Deutschland rund 1,5 Mio Menschen und verursachen einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden von über 60 Mrd € (vgl. The rising cost of Long Covid and ME/CFS in Germany).
Bis heute existiert keine Therapie. Selbst die seit Jahren von der Charité verfolgten vielversprechenden Ansätze können nicht untersucht werden, weil die Förderung für bereits geplante Studien fehlt.
Angesichts der enormen Schäden erscheint die aktuelle Ankündigung, die Forschungsförderung 2025 um lediglich 2 Mio. € zu erhöhen (das entspricht 1,33 € pro Betroffenen), völlig unzureichend.
Meine Fragen an Sie:
1. Halten Sie diese Erhöhung für angemessen?
2. Welches Fördervolumen wäre Ihrer Einschätzung nach erforderlich, um einen jährlichen Schaden von 60 Mrd. € wirksam zu reduzieren?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Felix K.

Sehr geehrter Herr K.,
ich bin mir aufgrund vieler Gespräche bewusst, welche großen negativen Einschnitte diese Erkrankungen für die Betroffenen mit sich bringt und ebenso welche volkswirtschaftlichen Einbußen insgesamt daraus resultieren. Umso wichtiger sind Fortschritte bei der Erforschung wirksamer Therapien und beim Aufbau wirksamer Behandlungsstrukturen. Jeder eingesetzte Euro ist deshalb gut angelegtes Geld. Die Verantwortung dafür liegt primär im Bundesgesundheitsministerium sowie im Bundesforschungsministerium. Ich unterstütze die beiden zuständigen Bundesministerinnen Nina Warken und Dorothee Bär nach Kräften, trotz knapper finanzieller Ressourcen die richtigen politischen Antworten auf diese Fragen zu geben und positive Entwicklungen zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei