Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und ist die Hauptursache für Unzufriedenheit. Warum sträubt sich Ihre Partei dagegen, die Super-Super-Reichen stärker zur Kasse zu bitten?

Sehr geehrte Frau M.,
schon heute tragen stärkere Schultern selbstverständlich stärker zur Finanzierung des Allgemeinwohls bei. Umgekehrt ist auch klar, dass sich Leistung lohnen muss und dass es entsprechende Leistungsanreize gibt. Nur so kann unsere soziale Marktwirtschaft erfolgreich funktionieren und die soziale Komponente für die Zukunft finanzieren. Die Frage, wie stark man Menschen mit höherem Einkommen oder auch Vermögen „zur Kasse bittet“, ist dabei immer eine Gratwanderung.
Natürlich könnte man einerseits die Finanzierungslücken womöglich ein wenig schließen, umgekehrt könnte man auch für Verdrängung bzw. Standortflucht sorgen. Dieser Fall würde für das Gegenteil des eigentlich Gewollten sorgen, da dann der Verlust von Steuereinnahmen und auch Arbeitsplätzen im Raum stehen würde. Dass diese Gefahr immer mitzudenken ist, liegt nicht zuletzt daran, dass Deutschland schon heute bei Steuern und Abgaben weltweit in der Spitzengruppe liegt.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass wir gesonderte Regeln für betrieblich gebundenes Vermögen brauchen. Andernfalls stünden womöglich Arbeitsplätze in Deutschland auf dem Spiel.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei