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Thomas Hitschler
SPD
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Frage von Rüdiger + Mechthilde B. •

Frage an Thomas Hitschler von Rüdiger + Mechthilde B.

Hallo,

Wie können Sie das Glyphosat weiterhin genehmigen Auch wir haben Rückstände im Urin und ernähren uns vom eigenen Garten und wenn nicht dann Bio. Glyphosat ist nicht nur im Bier nachgewiesen worden. Das geht doch am Willen des Volkes vorbei. Aber nicht am Willen von Monsanto, BASF, und Bayer,usw. Sind Sie wirklich nur der Industrie hörig.

mfG
Badtke Rüdiger+Mechthilde

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Badtke,
sehr geehrter Herr Badkte,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Wenn ich mich recht erinnere, standen wir 2014 schon einmal zum Thema GMO in Kontakt. Es freut mich, dass Sie sich weiterhin für Umwelt und Gesundheit engagieren.

Zunächst möchte ich den Vorwurf ausräumen, ich sei der chemischen Industrie hörig. Dem ist natürlich nicht so. Aus meiner Ablehnung des Grünen-Antrags im Februar diesen Zusammenhang herzustellen, ist sehr weit hergeholt.

Glyphosat ist sicherlich kein Mittel, dass in Laienhände gehört. Daher hat meine Fraktion auch deutlich kritisiert, dass im Umgang mit glyphosathaltigen Mitteln nur von Landwirten ein Sachkenntnisnachweis verlangt wird. Dagegen sehen wir die private Anwendung, etwa im Kleingarten, kritisch. Dies haben wir in mehreren Anhörungen, die der Bundestag zu diesem Thema allein in dieser Wahlperiode durchgeführt hat, auch so vertreten.
Richtig ist aber auch, dass die Landwirtschaft auf Pflanzenschutzmittel angewiesen ist. Der Antrag der Grünen, der sich einseitig auf Glyphosat und glyphosathaltige Mittel bezog, hätte dagegen die Nutzung aggressiverer und gefährlicherer Mittel nicht eingeschränkt. Daher habe ich, aufgrund der mir vorliegenden Fakten, gegen diesen Antrag gestimmt.

Damit ist das Thema für mich und meine Fraktion aber natürlich nicht vom Tisch. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert ein Verbot für die Anwendung von glyphosathaltigen Herbiziden in Haus- und Kleingärten sowie im kommunalen Bereich. Bei der privaten Nutzung ist die Gefahr durch Fehlanwendung und Überdosierungen am größten. Darüber hinaus wollen wir verhindern, dass auf Spielplätzen und in öffentlichen Gärten Glyphosat gespritzt wird.

Ebenso ist eine Reduktion des stetig steigenden Glyphosat-Einsatzes in der Landwirtschaft notwendig. In vielen Fällen ist die Anwendung überflüssig, wie zum Beispiel bei der Stoppelbearbeitung nach der Ernte und vor der Aussaat der Folgekultur. Um die Anwendung auf ein Mindestmaß zu reduzieren und gemeinsam mit der Landwirtschaft einen Ausstiegsplan entwickeln zu können, müssen wir die Forschung für sichere Alternativen stärken und Lösungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft finden.

Ich hoffe, dass ich Ihnen meine Beweggründe für mein Abstimmungsverhalten nahebringen konnte und stehe Ihnen auch in Zukunft gerne weiter als Ansprechpartner, bevorzugt per E-Mail unter thomas.hitschler@bundestag.de, zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hitschler

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