Frage an Tassilo Timm von Ahmad Y. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Lieber Ahmad,

Unser Thüringer Wald befindet sich tatsächlich in einem katastrophalen Zustand. Ich mache mir ernsthafte Sorgen, wenn ich z.B. die braunen Bäume der südthüringer Berge sehe. Forstleute sprechen bereits von einem Waldsterben 2.0. Es besteht die reale Gefahr, dass er in einigen Jahren nicht mehr in der heutigen Form existiert. Der Thüringen-Forst rechnet in diesem Jahr mit 2,5 Mio Festmeter Schadholz allein durch den Befall des Borkenkäfers. Der jährliche Durchschnitt liegt normalerweise bei 100.000 Meter Schadholz.

Die Sofortmaßnahmen, die unsere Landesregierung trifft, sind richtig. Notwendig ist die massive Aufstockung des Personals beim Thüringen-Forst – das ist auch unsere Sofort-Forderung. Aber 1. ist zu kritisieren, dass unsere Landesregierung den Personalabbau der vergangenen Landesregierungen zunächst mitmachte und sogar noch weitertreiben wollte und 2. kann diese Maßnahme natürlich mitnichten irgendetwas gegen die eigentliche Ursache des Waldsterbens tun: Den Umschlag in die globale Umweltkatastrophe.

Wir wollen in unserem Wahlkampf vor allem darüber diskutieren, dass neben Sofortmaßnahmen ein konsequenter Kampf gegen diese Profitwirtschaft nötig ist. Diejenigen, die unseren schönen Thüringer Wald auf dem Gewissen haben, sitzen in den Chefetagen des internationalen Finanzkapitals. Gegen sie muss sich unser Kampf richten. Dazu unterstützen wir die Bewegung Fridays for Future und setzen uns auch mit den Arbeitern in den Betrieben auseinander, dass sie führender Teil einer kämpferischen Umweltbewegung mit gesellschaftsveränderndem Charakter werden müssen. Unser Plan lautet also: Nur die Abschaffung des Kapitalismus kann etwas gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur bewirken.

Mit umweltbewegten Grüßen,
Tassilo Timm