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Tarek Al-Wazir
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Frage von Christine K. •

Frage an Tarek Al-Wazir von Christine K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Al-Wazir,

ich habe eine Frage zur Impfkampagne, deren Verlauf auf die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes eine erhebliche Auswirkung hat.

Den Zeitungen entnehme ich, dass 28 Impfzentren geplant (jedoch noch nicht in Betrieb genommen) sind. Wie genau stellen Sie sich die Erreichung einer Herdenimmunität in Hessen vor, die ja essentiell für die Wiedereröffnung von Restaurants, Kulturstätten und Einzelhandel sind. Mit der Wiederaufnahme eines ungestörten Wirtschaftslebens entfallen Millionen an Unterstützungszahlungen an Unternehmen und Selbständige sowie Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld und HartzIV. Gleichzeitig werden wieder Steuereinnahmen generiert. Die Frage ist daher: Wann wird ein "normales" Leben wieder möglich sein?

Ich gehe davon aus, Sie haben das auch schon durchgerechnet.
Bei 28 Impfzentren, die 7 Tage/Woche geöffnet sind und bis zu 1000 Impfungen pro Tag verabreichen können, würden täglich 28.000 und monatlich 840.000 Dosen verimpft werden können. Da die Impfung innerhalb von vier Wochen wiederholt werden muss, würden monatlich ca. 420.000 Hessen geimpft sein können.
Wir haben ca. 6,3 Mio Einwohner. Es würde also 15 Monate dauern, bis alle Hessen ein Impfangebot erhalten hätten. Das wäre dann im Mai 2022.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass die Impfungen in dem berechneten Ausmaß umgehend beginnen würden und nicht nur vier Impfzentren in Betrieb sind.

Bitte teilen Sie mir mit, wie Sie sich den Zeitplan für die Erreichung eines Normalzustandes des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft in Hessen vorstellen und was die programmatischen Aussagen Ihrer Partei, der GRÜNEN, diesbezüglich sind.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Kirchhoff

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Kirchhoff,

vielen Dank für ihre Frage, die ich gerne wie folgt beantworten möchte:

Leider lässt sich Ihre Frage nicht so einfach beantworten, da die Dauer
der Impfungen von einigen Variablen abhängt, die nicht von der
Landesregierung beeinflusst werden können. Unsere Prämisse lautet
selbstverständlich: So schnell wie möglich. Ob man jetzt 5 oder 50
Impfzentren in Betrieb nimmt macht beispielsweise keinen Unterschied,
wenn die Summe des zur Verfügung stehenden Impfstoffs nicht mehr wird.

Natürlich ist das oberste Ziel, den Normalzustand so zügig wie möglich
wiederherzustellen.

Wie Sie wissen, hat die Bundesregierung Prioritäten gesetzt, die nach
der Reihe geimpft werden. Hier hängt die Dauer maßgeblich davon ab, wie
die Impfpraxis verläuft (Wie viel Impfstoff gibt es? Wie viele Menschen
lassen sich impfen? Sind ausreichend Impfdosen vorhanden?).

Es ist daher unmöglich heute, also Mitte März, abzuschätzen, wann der
Normalzustand wiederhergestellt sein wird. Ich bin aber weiterhin
zuversichtlich, dass wir am Ende des Sommers jedem und jeder in
Deutschland ein Impfangebot machen. Es gibt jetzt mit dem Impfstoff von
Johnson+Johnson einen weiteren Impfstoff neben dem von AstraZeneca, der
viel einfacher zu lagern, zu transportieren und damit zu verimpfen ist,
deswegen werden jetzt Schritt für Schritt auch die niedergelassenen
Ärztinnen und Ärzte einbezogen werden können und die Impfkampagne wird
deshalb von Woche zu Woche weiter an Geschwindigkeit gewinnen.

Mit freundlichen Grüßen

Tarek Al-Wazir

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