Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Tabea Rößner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sonja K. •

Frage an Tabea Rößner von Sonja K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Frau Rößner,

SO GEHT DAS NICHT!
Wir sind Eltern eines Schulkindes und sind froh, dass in Deutschland alle Kinder eine Schule besuchen dürfen - ohne dafür zahlen zu müssen.
Es kann nicht sein, dass Sie uns Eltern jetzt vorschreiben, wie wir unser Kind impfen lassen müssen, weil uns sonst hohe Strafen drohen.
Die Impfentscheidung für unser Kind muss unsere Entscheidung bleiben - wir haben sie nach langer Überlegung verantwortungsvoll getroffen.
Zwang ist beim Impfen der falsche Weg -
Deutschland braucht keine Impfpflicht!

Werden Sie sich für eine individuelle Impfentscheidung einsetzen ?

Mit freundlichen Grüßen
S. K.

Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Konrad,

vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch zum Thema Masernimpfung.

Eine persönliche Bemerkung vorab: Als meine Tochter ein paar Tage alt und erstmals beim Kinderarzt war, wollte der ihr gleich eine Impfung verpassen. Ich habe ihn damals gebeten, mich erst einmal über die Risiken aufzuklären. Zudem wollte ich von ihm wissen, ob er denn nicht alles über familiäre Vorprägungen wissen wolle, die für eine Impfung relevant sein könnten. Er gab mir Werbeprospekte der Pharmaindustrie, Vorprägungen waren ihm egal. Ich ließ mein Kind nicht von ihm impfen und wechselte den Kinderarzt. Das ist 24 Jahre her, meine Kinder sind groß, ich habe sie impfen lassen, aber erst später und nach individueller Betrachtung.

Ich sehe die Masern-Impfpflicht, wie von Bundesgesundheitsminister Spahn geplant, sehr kritisch. Gegen eine Pflicht zur Impfung gibt es gute Gründe. Das Robert-Koch-Institut (RKI) wie auch die Ständige Impfkommission (STIKO) warnen vor möglicherweise sogar negativen Effekten. Auch die Ethikkommission hat kürzlich ihre Bedenken geäußert. Denn eine Masern-Impfpflicht hört sich zunächst einfach an, wenn es nicht Menschen gäbe, die wegen einer Erkrankung, Vorprägungen oder aufgrund ihres Alters nicht geimpft werden dürfen, für die es also Ausnahmen geben müsste. Zudem gibt es keine isolierte Masern-Impfung, sondern nur in Kombinationsimpfstoffen. Außerdem könnten die anderen von der STIKO im Kindesalter empfohlenen Impfungen gegenüber einer Masern-Impfpflicht an Wichtigkeit verlieren. Argumente, denen man sich stellen muss, bevor man eine Pflicht fordert.

Herzliche Grüße

Tabea Rößner

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