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Stefan Gelbhaar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Maria M. •

Was können Sie tun, um den Krieg in der Ukraine zu stoppen und Ukrainer*innen zu helfen?

Sehr geehrter Herr Gelbhaar,
ich bin unendlich enttäuscht und tief bestürzt! Wie kann es sein, dass auf europäischem Boden im Jahr 2022 Menschen erschossen werden und in ein Land einmarschiert wird ohne Vorwarnung? Warum müssen Menschen auf diese grausame und sinnlose Weise sterben? Warum müssen auf diese Weise Kinder Ihre Eltern verlieren? Warum müssen junge Männer in den Krieg ziehen, obwohl das sicher nicht auf Ihrer Prioritätenliste steht? Warum müssen auch im Jahr 2022 noch Machtansprüche von alten, weißen Männern mit Waffengewalt durchgesetzt werden? Ich bin so traurig und wütend. Was können Sie als mein zuständiger Abgeordneter tun?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau M.,

ich verurteile den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf das Schärfste. Wir sind Zeugen eines eklatanten Bruchs des Völkerrechts mitten in Europa. Wir stehen fest an der Seite der Ukraine, ihrer Bevölkerung und ihres Rechts auf Selbstverteidigung, Freiheit und Selbstbestimmung.

Die Bundesregierung und die Europäische Ebene haben in den vergangenen Monaten nichts unversucht gelassen, um auf diplomatischem Wege eine friedliche Lösung für die Russlandkrise zu finden. Die russische Führung unter Präsident Putin ist auf diese Gesprächsangebote nicht eingegangen.

Präsident Putin hat Russland auf einen Kurs geführt, der eine harte, umfassende und unmissverständliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft erfordert.

Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein Angriff auf die Fundamente des internationalen Rechts. Auf Frieden, Demokratie und Freiheit in der Ukraine und Europa. Er attackiert die internationale Sicherheitsordnung, das internationale Recht und die europäische Friedensordnung. Es braucht eine weltweite Antwort. Das Vorgehen Russlands zielt auf eine neue Weltordnung, in der nicht das Recht, sondern die Gewalt regiert. Dem treten wir klar und entschieden entgegen.

In dieser Stunde stehen wir in voller Solidarität mit der Ukraine zusammen – hier im Land, in Europa, im transatlantischen Bündnis und in der internationalen Staatengemeinschaft. Wir fordern Putin auf, die militärische Invasion sofort zu stoppen, das Blutvergießen zu beenden und die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Russland muss zum Dialog zurückkehren. Wir unterstützen ausdrücklich die umfassenden und harten Sanktionen gegen Russland, die Maßnahmen zur Unterstützung des ukrainischen Selbstverteidigungsrechts und setzten uns für rasche und umfangreiche humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine ein. Darüber hinaus muss alles dafür getan werden, Schutzsuchende aus der Ukraine, einschließlich Drittstaatsangehörige, in Deutschland und der EU aufzunehmen und zu versorgen. Wir sind zutiefst beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und praktischen Solidarität der europäischen Zivilgesellschaft. Die Grenzen zu den westlichen Nachbarstaaten der Ukraine müssen auch weiterhin für Menschen, die vor der russischen Aggression fliehen, offenbleiben. Wir stehen an der Seite der Menschen, die sich in Russland und Belarus für Frieden und Demokratie einsetzen, und werden auch weiterhin dafür eintreten, die zivilgesellschaftlichen Kontakte fortzuführen.

Leider sind wir derzeit nicht in der Lage, alle Zuschriften zu diesem Thema individuell zu beantworten. Wir bitten um Verständnis. Weitere Informationen zu unserer Position können Sie unserer Website
https://www.gruene-bundestag.de/themen/sicherheitspolitik/angriff-auf-freiheit-und-demokratie und dem Entschließungsantrag https://dserver.bundestag.de/btd/20/008/2000846.pdf  entnehmen, den wir am Sonntag, 27. Februar 2022, anlässlich der Sondersitzung des Bundestags gemeinsam mit den Fraktionen von SPD, FDP und CDU/CSU beschlossen haben.

Mehr dazu in meinem Blog: <https://www.stefan-gelbhaar.de/post/brennstoffe>

Rede auf der Berliner Antikriegsdemo am 27.2.: <https://www.youtube.com/watch?v=uhwgcV172ec>

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Gelbhaar

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