Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Ska Keller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Arta G. •

Sehr geehrte Frau Keller, wie ist Ihre persönliche Meinung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrte Frau Keller,

meine Frage bezieht sich auf ein äußerst aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema, nämlich der gendergerechten Sprache.

Wie ist Ihre persönliche Meinung (unabhängig von Ihrer Partei) hinsichtlich dieser Angelegenheit? Befürworter argumentieren, dass es ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der Geschlechter sei, vor allem aber auch für diejenigen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen können oder wollen. Teilen Sie auch diese Ansicht oder halten Sie die gendergerechte Sprache für ein weniger relevantes Thema oder sogar für einen irrtümlichen Versuch der Geschlechtergleichheit?

Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Arta G.

Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau G.

Vielen Dank für Ihre Frage. Sprache, Tradition und Kultur sind lebendig und entwickeln sich seit Jahrhunderten und über Generationen weiter – das ist Fakt. Wir Menschen denken in den Bildern, die wir hören. Das generische Maskulinum erzeugt im Kopf vor allem männliche Bilder und – so lautet die Kritik – stellt die Welt damit nicht so divers dar, wie sie ist.

Daher ist die schrittweise gesellschaftliche Sensibilisierung, der Gebrauch geschlechtergerechter Sprache und die sprachliche Sichtbarmachung eines von vielen Puzzleteilen auf dem Weg zum Abbau von Geschlechterstereotypen und zu mehr Gleichberechtigung. Die große Aufregung, die hochkochende Debatte darüber wird dagegen von denen erzeugt, die immer betonen, dass es viel Wichtigeres gibt, als über eine inklusivere Sprache zu sprechen.

Für uns GRÜNE gehört eine sexismusfreie und inklusive Ausdrucksweise zum parteiinternen Selbstverständnis, wie auch für eine wachsende Zahl von öffentlichen und privaten Einrichtungen – das EU-Parlament hat z.B. bereits im Jahr 2008 entsprechende mehrsprachige Leitlinien beschlossen, um dem Grundsatz der Geschlechtergleichstellung und dem Verbot der Diskriminierung, die in der Grundrechte-Charta der Europäischen Union festgeschrieben sind, nachzukommen. 

Mit freundlichen Grüßen

Ska Keller 

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