Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Ska Keller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Wassilios G. •

Frage an Ska Keller von Wassilios G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Keller,

die EU möchte mit dem Entwurf zur Tabakprodukt-Richtlinie u.a. übergroße Warnhinweise mit Schockbildern auf Zigarettenpackungen einführen sowie Menthol- und Slimzigaretten verbieten. Die airkom Anlagenbau & Service GmbH ist mit 23 MA ein starker Arbeitgeber in der Region um Wildau. Seit vielen Jahren arbeiten wir als Rohrleitungsbauunternehmen für die Tabakindustrie in Berlin. Dort habe ich als Unternehmer regelmäßig mind. 2-3 MA im Einsatz. Sollte es nun dazu kommen, dass die neue EU Tabak Richtlinie eingeführt wird, muss ich als Geschäftsführer handeln und MA abbauen, da mir die Umsätze und Ergebnisse fehlen. Ich denke, dass die Menschen die rauchen selber entscheiden sollten wofür sie ihr Geld ausgeben und was gut für ihre Gesundheit ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Raucher aufgrund der Schockbilder dieses aufgeben wird.

Ich bin deshalb gegen die Einführung der EU Tabak Richtlinie.

Wie sehen Sie das?

Mit freundlichen Grüßen

airkom Anlagenbau & Service GmbH

Wassilios Gioros
Geschäftsführender Gesellschafter

Ska Keller, Bild: Dominik Butzmann
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gioros,

vielen Dank für Ihre Zuschrift.

Wir, die Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament, sorgen uns um die besorgniserregende Zunahme von RaucherInnen, die es in der Altersgruppe der 15-25-Jährigen gibt. Rauchen ist nach wie vor die führende Ursache für vermeidbare Todesfälle in der EU. Jedes Jahr kostet der Tabakkonsum laut der EU-Kommission 700.000 Europäerinnen und Europäern das Leben. Wir halten daher einen stärkeren Schutz vor den Folgen des Rauchens für unvermeidbar.
Wir teilen Ihre Ansicht voll und ganz, dass jeder Mensch selbst entscheiden sollte, ob er oder sie raucht oder nicht. Wir haben jedoch eine Verantwortung insbesondere gegenüber jungen KonsumentInnen. Geschmacksstoffe und Zigarettenformen wie sehr dünne Zigaretten machen das Rauchen für sie besonders attraktiv machen und verleiten sie, in noch jungen Jahren, in denen man als Jugendlicher noch nicht groß über die Folgen nachdenkt, damit anzufangen. Auch die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen zielen darauf hab, insbesondere junge Menschen vom Rauchen abzuhalten, die oft aus einem gewissen "Coolness-Faktor" damit beginnen. Dieser wird damit eindeutig abgeschwächt. Zudem haben diese Hinweise eine aufklärende Funktion, da besonders junge Menschen sich der Folgen des Rauchens oft nicht bewusst sind.
Wir halten es zudem für sehr sinnvoll, Substanzen, die entweder als solches gefährlich sind oder bei Verbrennung zu gefährlichen Stoffen werden, von der Verwendung auszuschließen, um das Rauchen ungefährlicher zu machen.

Wir, die Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament, setzen uns daher für eine Tabakrichtlinie ein, die die verheerenden Auswirkungen dieser Produkte auf die öffentliche Gesundheit verringert.

Mit freundlichen Grüßen,
Ska Keller und Team

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