Wie verteidigen Sie die Regierungsbeschlüsse zur Rente bzgl. Generationengerechtigkeit?
Die Beschlüsse belasten nach meinem Eindruck die arbeitende Bevölkerung massiv, ohne als Ausgleich Sicherheit oder jedenfalls eine realistische Perspektive für ihre Rente zu schaffen. Das Problem wird so doch auf lange Sicht nur verschoben und verschlimmert, anstatt dass endlich an einer wirklich sozialen, gerechten und nachhaltigen Lösung gearbeitet wird. An Lösungsvorschlägen mangelt es doch nicht (wie zB Boomer-Soli, Reichensteuer). So entsteht der Eindruck, dass alte weiße, wohlhabende Männer Klientelpolitik für ihresgleichen machen, ohne sich um die Belange jüngerer Generationen zu kümmern.
Sehr geehrte Frau S.,
zunächst vielen Dank für Ihre Nachricht.
Angesichts des demografischen Wandels ist die Frage der Generationengerechtigkeit in der Rente eine der größten Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Für mich ist das nun vorliegende Rentenpaket 2025 ein wichtiger Schritt, da es Millionen Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, Sicherheit gibt. So bleibt das Rentenniveau bis 2031 stabil bei mindestens 48 Prozent. Gerade Beschäftigte in Branchen wie Pflege, Handwerk oder Einzelhandel können so im Alter auf eine verlässliche Grundlage bauen. Ebenso wichtig ist die Gleichstellung der Kindererziehungszeiten, mit der wir eine lang bestehende Ungerechtigkeit beenden, von der insbesondere Frauen profitieren. Außerdem schaffen wir mehr Flexibilität für diejenigen, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze freiwillig weiterarbeiten möchten.
Mir ist allerdings bewusst, dass die großen Fragen der Generationengerechtigkeit damit noch nicht abschließend beantwortet sind. Deshalb wird eine Rentenkommission eingesetzt, die konkrete Vorschläge für eine nachhaltige und faire Weiterentwicklung erarbeiten soll.
Mir ist wichtig, dass wir nicht nur kurzfristige Sicherheit schaffen, sondern auch langfristig einen fairen Ausgleich zwischen den Generationen erreichen. Ihre Hinweise nehme ich dabei sehr ernst.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Roloff