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Frage von Traugott K. •

Frage an Rolf Albach von Traugott K. bezüglich Verkehr

Wie stehen Sie zu dem Vorschlag, mit dem Neubau der A 1 Rheinbrücke die KVB- Linie 12 nach Leverkusen zu verlängern?
https://weact.campact.de/petitions/stadtbahn-auf-der-neuen-a-1-rheinbrucke-leverkusen-koln-merkenich-1
Den folgend zitierten Worten eines Unterzeichners einer Petition für die Stadtbahn kann ich nur zustimmen, diese würde auch viele Ziele in Köln für mich leichter erreichbar machen. Elektromobilität, die beim Auto erst mühsam eingeführt wird, gibt es beim ÖPNV schon lange und könnte durch diese neue Stadtbahn massiv gefördert werden. Ohne diese Stadtbahn wird die Verkehrswende m.E. nicht gelingen.

" Da viele Fernbuslinien jetzt in Leverkusen Enden, muss ich, vom Kölner Norden aus, bis jetzt über eine Stunde Anfahrt zur Fernbushaltestelle planen. Mit der Straßenbahn wären es nur 5 min. Wenn ich vom Kölner Norden zu meine Arbeit in Langenfeld fahre und um 8 Uhr beginne, muss ich, alle nötigen Sicherheitszeitpuffer mit eingerechnet, mit dem Auto, trotz Brückenbaustelle, um 7:30 Uhr losfahren. Mit dem Fahrrad muss ich um 6:45 Uhr losfahren und mit dem ÖPNV aktuell um 5:50! Uhr. Noch Fragen?"

Werden Sie im Bundestag dafür kämpfen, dass mit der zweiten Brücke über den Rhein in Synergie hier die Stadtbahn oder S- Bahn mit Stadtbahnwagen realisiert wird?
Auch die Verlängerung der Linie 4 wäre sinnvoll, aber die !2 würde mit der staufreien Rheinquerung und Busanschlüssen in Merkenich nach Dormagen und Pulheim den ÖPNV massiv aufwerten. Der RRX würde durch die Stadtbahn sowohl entlastet, als auch gefördert, indem insgesamt mehr Menschen den ÖPNV nutzen, aber nicht mehr alle bis Köln Hbf fahren müssen, wenn man über Leverkusen schneller zum Ziel kommt.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr K.!

Danke für Ihre Anregung mit Aspekten, die vermutlich bisher nicht berücksichtigt wurden.

Die Initiativen für eine Bahnlinie und für eine große Tunnellösung zeigen, dass die ehemalige SPD/Grüne-Landesregierung die Öffentlichkeit im ganz frühen Stadium auf der Ebene der Ideensammlung nicht zeitgemäß beteiligt hat. Ich verweise auf die Richtlinie VDI7001 des Vereins Deutscher Ingenieure. Damit will ich nicht sagen, dass das Verfahren formal nicht richtig war: das zu entscheiden liegt in der Kompetenz des Bundesverwaltungsgerichtes.

Die FDP Leverkusen will Radfahrer und Fußgänger aus der Autobahnbrücke herausnehmen und eine eigene leichte Brücke von der Merkenicher Fährgasse zur Leverkusener Hauptstrasse/Rheinallee schlagen. So eine Brücke wurde als Machbarkeitsstudie von der Technischen Hochschule Köln für Köln schon mehrfach vorgestellt. Das macht entweder die Autobahnbrücke weniger kompliziert und schlanker (weniger Eingriff in die Deponie) oder schafft Platz für anderes. Der Weg von Merkenich nach Wiesdorf verkürzt sich deutlich.

Für mich ist aber wichtig, dass auch wirklich etwas voran geht. Wir haben in Köln und Leverkusen seit vielen Jahren keinen Kilometer zusätzliche Schienen in Betrieb genommen. Dabei fehlt es weniger an Geld als an eingearbeiteten Fachingenieuren. Wenn man die ständig daransetzt, Planungen zu ändern, führt das zu Frustration und Laufen im Hamsterrad. Daher würde ich die Schienenprojekte, die im Bundesverkehrswegeplan und den Nahverkehrsplanungen jetzt drin sind zuerst mit Ingenieuren besetzen und zur Umsetzung bringen. Dazu gehört auch ein Teil der alten Linie O von Köln nach Leverkusen. Dann wenn noch genug Zeit in den Planungsabteilungen ist, sollen auch neue Schienen über den Rhein geplant werden.

Vor dem Hintergrund verstehen Sie, weshalb die FDP so sehr auf Bildung setzt: ohne genug Bauingenieure, die sich für ein sicheres Schienennetz begeistern, kommen wir nicht weiter.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Rolf Albach