Setzen Sie sich dafür ein, dass Institutionen und Politiker:innen die freien sozialen Medien wie Mastodon als Hauptplattform nutzen statt der antidemokratischen Plattformen wie X, Bluesky, Facebook?
Sehr geehrte Frau Lenhard,
danke, dass Sie hier Fragen beantworten.
Das BSI betreibt einen Mastodon-Server, auf dem Bundesbehörden bis hin zu Ministerien Accounts haben. Leider werden sie kaum genutzt, stattdessen posten offizielle Stellen und Politiker:innen fröhlich auf den von antidemokratischen US-Milliardären betriebenen Plattformen, wo man es ohne Account gar nicht lesen kann.
Setzen Sie sich dafür ein, das zu ändern? Beeinflussen Sie ihre Kollegen in diese Richtung?
Und sind Sie selbst auf Mastodon? Ich finde bisher fast alle Linken und Piraten sowie einzelne Grüne auf Mastodon, bei SPD und Union nur sehr wenige, dafür viele Journos.
Gegen den Einwand "Auf X/Bluesky erreichen wir mehr Leute": auf Russia Today erreicht man auch Leute, aber macht es aus gutem Grund nicht. Es ist doch eher umgekehrt, dass Journalisten auf X/Bluesky sind, weil die Politikwelt es vormacht. Würden politische Statements auf freien Medien ausgegeben, dann wäre auch die Politmedienbubble dort.
Vielen Dank für Ihre wichtige Frage.
Ja, ich setze mich klar für freie soziale Medien ein.
Ich selbst habe keinen Account auf X. Seit Beginn dieser Wahlperiode nutze ich Mastodon und plane, meine Präsenz dort weiter auszubauen.
Für uns Grüne ist klar: Europäische Plattformen, die ohne Datenprofile, intransparente Algorithmen oder Konzernkontrolle auskommen, sind ein zentraler Baustein für offene digitale Öffentlichkeiten. Wir wollen ihre Entwicklung politisch stärken und sie selbst nutzen, um Räume für vielfältige Inhalte, demokratischen Austausch und kulturelle Teilhabe zu schaffen. Das haben wir auch auf unserem Parteitag am 30.11.2025 so beschlossen. Gerade mit Blick auf die digitale Souveränität Europas halte ich freie soziale Medien für absolut notwendig.
Weitere Fragen an Rebecca Lenhard
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