Wie soll ich die Aussagen des Bundeskanzler Merz anders verstehen? Ist Herr Merz als Kanzler aller Deutschen noch tragbar? Bitte erklären Sie es mir. Bitte erklären Sie sich im lichte dieser Äußerung
Sehr geehrter Herr Edelhäußer,
Zitat Herr Merz 14.10.25 "Bei der Migration sind wir sehr weit. Wir haben in dieser Bundesregierung die Zahlen August 24, August 25 im Vergleich um 60 % nach unten gebracht, aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen. Das muss beibehalten werden, das ist in der Koalition verabredet."
1) Zitat"Wir haben in dieser Bundesregierung" Ich verstehe es so das Herr Merz als Bestandteil der Regierung also als Bundeskanzler spricht.
2) Migration in diregten Zusammenhang mit einem Problem Stadtbild und als Lösung Abschiebung zu setzen ohne jegliche weitere einortnung, ist Menschen ob mit oder ohne deutschen Pass ob mit oder ohne Aufenthaltsgenemigung gleich zu setzen und deren Abschiebung zu fossieren. Kann ich nur als rassistische Äußerung verstehen und damit ist Friedrich Merz auf der falschen Seite der Brandmauer
Sehr geehrter Herr F.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Äußerungen von Bundeskanzler Merz haben in den letzten Tagen viele Diskussionen angestoßen. Das ist ein Zeichen, dass unsere Demokratie lebendig ist und sich offen, vielfältig und kritisch mit unterschiedlichen Ansichten auseinandergesetzt wird. Dies werte ich an sich sehr positiv für das politische Interesse und die politische Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land. Zweifellos muss unsere Debattenkultur dabei auf allen Seiten stets respektvoll und fair bleiben. Über Wortwahl und Ton der „Stadtbild“-Aussage von Bundeskanzler Merz lässt sich diskutieren. Fakt ist aber, dass Migration eine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist.
Dazu gehört, dass wir als politische Akteure, aber auch als Bevölkerung den migrierten Menschen, die sich legal in Deutschland aufhalten, die bestmöglichen Chancen und Möglichkeiten bieten müssen, um sich hier zu integrieren und ein Leben aufbauen zu können. Priorität muss dabei zum Beispiel haben, Menschen mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen und sie zu befähigen, eine Ausbildung und einen Beruf aufzunehmen. Angesichts des demografischen Wandels und Fachkräftemangels sind wir auf Zuwanderung angewiesen und für mich persönlich ist eine vielfältige Gesellschaft ein großer Gewinn.
Es müssen aber genauso die Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern ernst genommen und angesprochen werden, die ein wachsendes Unsicherheitsgefühl in bestimmten Stadtvierteln oder in der Nacht beklagen. Entscheidend ist dabei das Verhalten von Menschen und nicht die Herkunft. Es geht auch nicht um eine pauschale Diffamierung von Menschen mit Migrationshintergrund, sondern darum, Gründe und Lösungen für das in manchen Fällen Nichtgelingen von Integration zu finden. Gleichzeitig muss irreguläre Migration begrenzt und Rückführungen konsequent umgesetzt werden, um den sozialen Frieden in der Gesellschaft zu sichern und die notwendigen Ressourcen für die Integration gezielter einsetzen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Edelhäußer

