Was ist Ihre Meinung zum Thema Senkung der Lohnsteuer?
Der Zusammenhang ist, bei höheren Löhnen müssen höhere Lohnsteuern abgeführt werden.
Sehr geehrte Frau G.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich unterstütze eine Senkung der Lohnsteuer, allerdings mit einem klaren Ziel: die Mittelschicht zu entlasten. Gerade diese trägt mit ihrer Arbeit erheblich zur Finanzierung unseres Gemeinwesens bei und zahlt auf Erwerbseinkommen vergleichsweise hohe Steuern. Deshalb ist es nur gerecht, wenn die Menschen in der Mitte am Monatsende mehr Netto vom Brutto behalten. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Haushalte mit sehr kleinen Einkommen von einer Senkung der Lohnsteuer kaum profitieren, da sie oft nur geringe oder gar keine Lohnsteuer zahlen. Für sie braucht es gezielte Entlastungen – etwa durch höhere Grundfreibeträge, bessere Sozialleistungen und faire Löhne.
Pauschale Steuersenkungen nützen vor allem den höchsten Einkommen. Deshalb wollen wir als SPD Entlastung für kleine und mittlere Einkommen konsequent mit einer stärkeren Beteiligung hoher Einkommen und Vermögen verbinden. Konkret bedeutet das: Der Spitzensteuersatz sollte erst bei sehr hohen Einkommen greifen – dort dann aber konsequenter.
Die SPD fordert seit Jahren die Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie eine faire Reform der Erbschaftsteuer. Das ist notwendig, um die wachsende Konzentration von Vermögen in Deutschland zu begrenzen und zusätzliche Mittel für Zukunftsinvestitionen zu gewinnen.
Bisher fehlte es im Bundestag an einer Mehrheit für diese Reformen – insbesondere, weil CDU und CSU jede Form von Vermögensteuer oder gerechterer Erbschaftsbesteuerung blockieren. Wir werden uns daher weiter dafür einsetzen, gesellschaftliche und parlamentarische Mehrheiten für dieses wichtige Anliegen zu gewinnen.
Denn unser Ziel ist klar: eine faire Steuerpolitik, die Arbeit besserstellt, die Mitte stärkt und sehr hohe Einkommen sowie Vermögen angemessen in Verantwortung zieht. Nur so sichern wir soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Stegner
Weitere Fragen an Ralf Stegner
Die Bedrohungswahrnehmung Russlands im Zusammenhang mit der NATO-Erweiterung und internationalen Nuklearstrategien hat zweifellos zu Spannungen beigetragen. Das ändert jedoch nichts daran, dass sich die osteuropäischen Staaten aus guten Gründen für eine Mitgliedschaft in der NATO entschieden haben – nicht zuletzt aufgrund historischer Erfahrungen während der sowjetischen Vorherrschaft.
Diese Regelungen sind historisch gewachsen und keine gezielte Diskriminierung, führen aber dazu, dass gerade viele Akademikerinnen und Akademiker in freien Berufen spürbar stärker belastet werden. Deshalb werben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten seit Langem für eine solidarische Bürgerversicherung, die alle Einkommensarten einbezieht und die Beitragslast gerechter verteilt.
Ich halte diese Ungleichbehandlung für falsch und fordere seit Langem, dass wir endlich zu einem solidarischen System kommen, wie es in Österreich schon Realität ist: Alle Erwerbstätigen – egal ob angestellt, verbeamtet oder selbstständig – zahlen gemeinsam ein und bekommen eine verlässliche, berechenbare Altersabsicherung
Dass Beamte im Alter oft deutlich besser gestellt sind als Angestellte – das ist kein neues Thema, sondern seit Jahrzehnten zurecht Gegenstand der Gerechtigkeitsdebatte.