Ist die SPD noch zu ernsthaften strukturellen Reformen fähig?
Sehr geehrter Herr Dr. Rottwilm,
obwohl der demographische Wandel und das Problem der Rentenfinanzierung seit langem bekannt sind, hat die aktuelle Regierungskoalition das Thema erst einmal in eine Kommission "ausgelagert" und nach hinten verschoben. Dies wäre für die Büŕgerinnen und Bürger akzeptabel, wenn es auch zu guten Lösungsansätzen führen würde. Hört man Ihrem Generalsekretär zu, hat man jedoch nicht den Eindruck, als wenn der immer höher werdende Steuerzuschuss zur Rente und die wachsende finanzielle Belastung der jungen Generation überhaupt als Problem wahrgenommen werden. Offenbar sieht er alles als vorübergehende Schwierigkeit, die wieder verschwindet, wenn die "Babyboomer" mal nicht mehr da sind. Man fragt sich daher: Sind in Ihrer Partei noch pragmatische und vll. schmerzhafte Reformen möglich, oder ist die Angst vor den Rentnern und einem befürchteten weiteren Bedeutungsverlust zu groß?