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Frage von Andreas R. •

Frage an Patrick Sensburg von Andreas R. bezüglich Umwelt

Guten Tag Hr. Sensburg.

Heute will die Regierung ein Gesetz CCS (Verpressung von CO2) beraten und beschließen.

Ich fordere ein Verbot der unterirdischen Speicherung von CO2! Ich hoffe Sie auch.

Die Folgen sind unabsehbar. Egal welche finanziellen Vorteile dies den Konzernen in Bezug auf die CO2-Zertifikate bietet. Wir Menschen müssen irgendwann erkennen, dass wir Geld nicht essen können. Wir müssen erkennen, dass wir Menschen nur ein Teil dieser Welt sind.

Wie sagte ein Indianer über die Weißen:

erst wenn der letzte Baum gefällt ist, erst wenn der letzte Fluss vergiftet ist, erst wenn der letzte Fisch gefangen ist, erst dann wirst du merken, dass man Geld nicht essen kann

Selbst das Grundgesetz schreibt Ihnen als Bundestagsabgeordneter und uns Bürgern mehr als deutlich im §20a vor, wie wir mit unserer Natur und Umwelt umzugehen haben. Denken Sie jeden Tag daran, es ist Ihre Verpflichtung!

Fragen Sie Fachleute, die nicht Lobbyisten der Wirtschaft sind, wo die Problem bei der CO2 Verpressung und Lagerung liegen! Wir brauchen Investitionen in saubere Energie, nicht Fehlinvestitionen in Rohrkrepierern wie CCS!

Daher die konkrete Frage: wie werden Sie bei diesem Thema abstimmen?
Wie ist Ihre Einstellung dazu?

Viele Grüße
Andreas Rohrmann

Portrait von Patrick Sensburg
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rohrmann,

vielen Dank für Ihre Stellungnahme zum CCS-Gesetz.
Ihre Bedenken bezüglich der unterirdischen Speicherung von CO2 und der Auswirkungen auf die Umwelt kann ich durchaus nachvollziehen. Die CSS-Technologie stellt nur eine der möglichen Optionen dar, um eine höhere CO2-Bilanz zu vermeiden. Und auch ich stelle in Frage, ob es sich dabei um die beste Option handelt. Derzeit geht es der Politik um eine Erprobung der CCS-Technologie. Das dafür maximale Sicherheitsstandards vorgeschrieben werden, halte ich für selbstverständlich. Ob die CCS-Technologie am Ende tatsächlich für die CO2-Erdeinlagerung genutzt wird, ist noch nicht entschieden.

Ganz klar ist: Das wirksamste Instrument, um die CO2-Bilanz zu verbessern, ist die Reduzierung der CO2-Emissionen insgesamt. „Vermeiden vor Einlagern“ lautet daher die richtige Strategie.

Natürlich müssen wir auch zukünftig und auch bei eventuell kürzeren Laufzeiten unserer Kernkraftwerke eine sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung gewährleisten. Dadurch gewinnen Kohlekraftwerke an Bedeutung, deren Wirkungsgrade in Deutschland heute durchschnittlich noch bei unter 40 Prozent liegen. Da ist es aus meiner Sicht unverständlich, warum das geplante neue Kohlekraftwerk Datteln 4 bis heute nicht in Betrieb gehen konnte. Mit einem Wirkungsgrad von über 45 Prozent wäre es eines der effizientesten Kohlekraftwerke weltweit. Gemeinsam mit der Nutzung der Kraftwärmekopplung könnten sogar über 50 Prozent erreicht werden. Gegenüber Altkraftwerken wäre dies eine Einsparung von 20 Prozent CO2 pro erzeugter Kilowattstunde. Der Zick-Zack-Kurs der rot-grünen Landesregierung führt also dazu, dass wir täglich unnützes CO2 produzieren.

Ich plädiere für entschlossenes gemeinsames Handeln zur CO2-Reduzierung. Im besten Fall könnten wir dann auf die CCS-Technologie gänzlich verzichten. Leider scheint dies insbesondere mit den Grünen noch nicht machbar zu sein. Ich hoffe hier auf ein Lernprozess bei denen, die angeblich immer für den Klimaschutz sind, bei der konkreten Umsetzung aber ständig zurückrudern.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Patrick Sensburg