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Monika Schaal
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Frage von Michael S. •

Frage an Monika Schaal von Michael S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Schaal,

in meinem gelehrten Beruf war ich mit bei dem Bau des AKW Brockdorf beteiligt und damals vollkommen von der Sicherheit der AKW’s überzeugt; bis der Schmu mit den gefälschten Röntgenaufnahmen der Schweißnähte im AKW Stade heraus kam, und Tschernobyl passierte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass alle AKW’s abgeschaltet gehören, Vor allem die Alten. Denn sollten Krümmel oder Brunsbüttelel passieren, dann nicht nur »Gute Nacht Hamburg«, sondern »by, by Norddeutschland«. Wir sind absolut nicht in der Lage, diese veralteten AKW’s zu kontrollieren.
Wie stehen Sie zur »Laufzeitverlängerung«

Mit freundlichen Grüßen
M. Speck

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Speck,

die SPD hat in ihrem Regierungsprogramm für Hamburg folgendes festgelegt: „Wir stehen zum Ausstieg aus der Atomenergie. Um Strom aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse zum Durchbruch zu verhelfen, werden wir auch von Hamburg aus alles unternehmen, um die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke rückgängig zu machen. Dazu wird sich Hamburg einer Klage gegen das entsprechende Bundesgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht anschließen.“ (Regierungsprogramm S. 10) Die SPD Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat sich darüber hinaus im letzten Jahr mit drei großen Anträgen (Drs. 19/5322; 19/6249; 19/7287) gegen die Pläne der CDU geführten Bundesregierung gewandt, die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken gegen die Bundesländer, den Mehrheitswillen in der Bevölkerung und gegen die Interessen von kommunalen Erzeugern durchzupauken.
Bereits vor einem Jahr haben wir gefordert, die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel endgültig vom Netz zu nehmen und die Beratungen zum Energiekon­zept des Bundes auf alle Akteure auf dem Markt einschließlich der Betreiber von EE-Anlagen auszuweiten. Durch die Verlän­gerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken erlangen die großen Energiekonzerne gegenüber den kleinen Anbietern von Erneuerbaren Energien und Stadtwerken noch mehr Marktmacht - zu Lasten der Stromabnehmer. Diese Behinderung des Wettbewerbs auf dem Strommarkt führt zu steigenden Preisen. Ich teile ihre Sorge um die Sicherheit beider Kraftwerke. Die AKW Brunsbüttel und Krümmel dürfen nicht wieder ans Netz. Sie werden auch nicht ge­braucht. Es ist nach der Abschaltung der beiden Großkraftwerke keine Versor­gungs­lücke aufgetreten. Und dabei ist Deutschland immer noch Stromex­porteur! Die Technik von beiden AKWs stand von Anfang an in der Kritik. Nicht ohne Grund - beide Reaktoren sind äußerst störanfällig. Und sie sind bekanntlich seit Mitte 2007 nicht am Netz. Wichtig ist, den Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze weiter voran zu treiben und Speichertechnologien zu entwickeln und bereit zu stellen.

Mit freundlichen Grüssen

Monika Schaal