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Frage von Lutz R. •

Frage an Monika Schaal von Lutz R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Schaal,

alle großen Hamburger Parteien bekennen sich - mehr oder weniger - zur dringend verbesserungsbedürftigen Radverkehrsförderung. Insbesondere ist eine gute und sichere Radverkehrsinfrastruktur nach aktuellem Stand der Forschung und der einschlägigen Regelwerke (VwV-StVO, ERA, PLAST) von Bedeutung. Zumindest der SPD scheint dies jedoch nicht so wichtig zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass beim Umbau des Siemersplatzes im Rahmen der "Busbeschleunigung" der Radverkehr eine Führung erhalten hat, die sowohl gefährlich, als auch behindernd und völlig inakzeptabel ist?

Stadteinwärts mündet der Radweg auf dem Siemersplatz in eine Nebenfahrbahn, die permanent durch Kraftfahrzeuge, die auf einen Parkplatz warten, versperrt ist. Viele Radfahrende weichen ordnungswidrig auf den Gehweg aus oder quetschen sich zwischen den Autos hindurch. Ein unhaltbarer Zustand. Interessierte können die Situation auf www.lokstedt.de/service/service33.html ansehen.

Meine Frage an Sie: Werden Sie sich für eine neue, sichere Radverkehrsführung in diesem Bereich einsetzen?

Vielen Dank und freundliche Grüße,

Portrait von Monika Schaal
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Räbsch,

vielen Dank für Ihre Frage. Die SPD hat eine Menge unternommen und auf den Weg gebracht, um die Infrastruktur für das Radfahren in Hamburg zu verbessern. Doch längst ist nicht alles geschafft. Darum sind folgende Vorhaben zur Verbesserung des Radfahrens im Regierungsprogramm der SPD aufgenommen worden. 

Unser Radwegenetz muss weiter saniert werden. Wir wollen aber auch, dass es mehr Radfahrstreifen und Schutzstreifen für Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Straße gibt. Sie bieten Komfort und Sicherheit für die steigende Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer. Nicht mehr benötigte Radwege werden wir zurückbauen, um die Fußwege zu verbreitern.

Wo die Verkehrsverhältnisse es zulassen und der Autoverkehr nicht zu stark ist, soll es vermehrt auch Fahrradstraßen geben, bei denen die Fahrbahn auf ganzer Breite als Radweg ausgewiesen ist. Anwohnerinnen und Anwohner, Besucherinnen und Besucher sowie Lieferverkehre können dort weiterhin mit dem Auto fahren. Das Veloroutennetz werden wir kontinuierlich ausbauen. Auf beiden Seiten der Außenalster soll es große breite Fahrradstraßen geben, die den wachsenden Radverkehr aus den Bezirken Eimsbüttel und Hamburg-Nord in die Innenstadt aufnehmen und bündeln. Hier wird der Radverkehr Vorfahrt haben.

Wir wollen das Bewusstsein in der Stadt für den Radverkehr als Verkehrsmittel steigern und die Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer verbessern. Online-Hinweisplattformen für Radverkehrsanliegen wie der „FahrRat Altona“ wollen wir auf das ganze Stadtgebiet ausweiten.

Unser rotes Hamburger StadtRAD ist sehr beliebt und wird um weitere 40 Stationen und 500 Fahrräder erweitert. Dann gibt es mehr als 2.000 Fahrräder und mehr als 170 Entleihstationen. 

Wir wollen ferner Bike + Ride (B+R) durch attraktive Abstellanlagen und Haltestellenumfelder fördern. B+R-Anlageneröffnen die Möglichkeit, mit dem Fahrrad zur Haltestelle zu fahren, es dort abzustellen, und die Fahrt mit der Bahn oder dem Bus fortzusetzen. Um diesen Umstieg zu fördern, wollen wir nicht nur die Haltestellen von U- und S-Bahn attraktiv halten, sondern darüber hinaus vermehrt auch das jeweilige Haltestellenumfeld in Ordnung bringen. Wir werden bis 2025 die B+R-Plätze um weitere 12.000 aufstocken und Komfort und Nutzbarkeit bereits bestehender B+R-Anlagen verbessern. Ziel ist es, bis 2025 insgesamt 28.000 B+R-Plätze in Hamburg zur Verfügung zu stellen. Schon in dieser Legislaturperiode werden wir 6.000 zusätzliche Plätze errichten.

Zu Ihrer Frage zum Radfahren am Siemersplatz möchte ich folgendes bemerken: Die Radwegeführung über die Kreuzung Siemersplatz ist so eingerichtet, dass Radfahrer immer im Blickfeld der Autofahrer sind. Das erhöht die Sicherheit. Da die Verkehrsführung für alle neu ist, ist es jedoch angebracht, die Situation auf der Nebenfahrbahn stadteinwärts in Richtung Post nochmals von Verkehrsexperten überprüfen zu lassen. Dies obliegt den Gremien vor Ort. Ich werde mit den KollegInnen meiner Fraktion im Regionalausschuss sprechen, damit Ihre Frage dort weiter bearbeitet werden kann. Sie erreichen mich unter monika-schaal@web.de

Mit freundlichen Grüssen

Monika Schaal