Martin Dulig
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Frage von Peter K. •

Frage an Martin Dulig von Peter K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dulig,

sie möchten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge Arbeitgeber bevorzugen, die Tariflöhne zahlen. Zu wieviel Prozent werden denn hier in Sachsen von einheimischen Unternehmen momentan Tariflöhne gezahlt?
Was schätzen Sie - wie hoch wäre denn der Anteil der sächsischen Unternehmen prozentual solche Aufträge dann momentan hier überhaupt noch zu bekommen?

Martin Dulig
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Herr Kuckenberg,

haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen.

39 Prozent der Beschäftigten in Sachsen arbeiten in tarifgebundenen Firmen. Von den sächsischen Betrieben waren 2017 knapp 15 Prozent tarifgebunden. Sachsen ist damit leider Schlusslicht bei der Tarifbindung in Deutschland. (Die Zahlen stammen aus der Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes „Tarifverträge und Tarifflucht in Sachsen“, die Anfang Mai veröffentlicht wurde. Sie finden die komplette Studie unter https://sachsen.dgb.de/presse/++co++8631b40c-72f2-11e9-adf1-52540088cada.)

Weniger Tariflöhne bedeuten im Gegenzug, dass die Sächsinnen und Sachsen mehr arbeiten müssen und dazu noch weniger Geld bekommen, als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen. Deswegen kämpfe ich dafür, dass Sachsen Tarifland und damit das Land der guten Löhne wird. Dies ist im Übrigen nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Wir stehen im Wettbewerb um die Arbeitskräfte der Zukunft, deshalb müssen auch in Sachsen gute Löhne gezahlt werden.

Tarifverträge leisten dazu einen wichtigen Beitrag, aber auch wir als Staat müssen mit gutem Beispiel vorangehen.

Ein modernes Vergabegesetz mit einer Tarifklausel hilft nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, sondern unterstützt auch die vielen Unternehmen, die schon heute ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair bezahlen. Mit einer Modernisierung des Vergaberechts wollen wir nicht aber nur für mehr Tariftreue sorgen, sondern auch dafür, dass stärker regionale Anbieter zum Zuge kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Dulig

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