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Markus Hümpfer
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Frage von Irmgard H. •

Wie ist Ihre Haltung in Bezug auf die Impfpflicht?

Sehr geehrter Herr Hümpfner, ich bitte Sie gegen die Impfpflicht, egal in welcher Form zu stimmen.
Als Christ sehe ich es als meine Verpflichtung das Angebot einer Impfung sehr genau abzuwägen. Ich fühle mich für mich und für meine Mitmenschen verantwortlich. Und ich habe genau abgewogen, wie ich mich und andere für mich bestmöglich schützen kann. In letzter Instanz bin ich meinem Gewissen verpflichtet. Ich habe meine Entscheidung getroffen und diese hat mein Gegenüber zu akzeptieren, genauso, wie ich die Entscheidung anderer zu akzeptieren habe. Nach meine Auffassung von Demokratie verhält es sich da genauso.
Zudem hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Weitergabe des Virus schützt. Und es werden auch in zunehmender Zahl Nebewirkungen bekannt.
Das wichtigste Argument ist aber, die körperliche Unversehrtheit.
Ich bitte Sie um eine Antwort. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard H.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 23. März. Sie plädieren darin für eine individuelle und freie Impfentscheidung und fordern, dass es in Deutschland keine allgemeine Impfpflicht geben darf.

Mir persönlich ist es ein Anliegen, dass die Bürgerinnen und Bürger informiert sein müssen, um eine aufgeklärte Entscheidung treffen zu können. Das Impfen ist aktuell die effektivste, wirksamste und am besten wissenschaftlich gestützte  Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie und schützt vor schweren oder gar tödlichen Krankheitsverläufen. Wir sehen, dass es auch bei geimpften Personen zu Impfdurchbrüchen bei der Omikron-Variante kommt. Die Krankheitsverläufe sind dabei aber meist sehr mild. Mit einer Impfung schützt man daher nicht nur sich selbst, sondern durch eine geringere Infektiosität auch seine Mitmenschen. Um noch mehr Menschen von der Impfung zu überzeugen, befürworte ich daher unter anderem eine Beratungspflicht.

Eine Impfpflicht wäre in der Tat die letzte verfügbare Maßnahme, um einen möglichst umfassenden Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und berührt das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit. Der Eingriff wäre aber in der verfassungsrechtlichen Abwägung angemessen, da die unmittelbar wichtigen öffentlichen Ziele des Gesundheitsschutzes verfolgt werden. Dabei muss man sich allerdings klar machen, dass eine Einführung nicht kurzfristig Wirkung entfaltet, sondern perspektivisch für die nächsten Monate und die nächste Welle. Wie genau eine allgemeine Impfpflicht im Detail gestaltet sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Der parlamentarische Prozess ist im Moment dabei, die verschiedenen Gesetzesvorschläge zu sondieren. Ich bin absolut davon überzeugt, dass Impfungen der richtige Weg sind und ihr Nutzen wesentlich größer ist als mögliche Risiken. Gerade weil für mich das Wohl und die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürgern stets höchste Priorität haben, unterstütze ich die Impfkampagne.

Sie schreiben zudem, dass Sie sich Sorgen im Hinblick auf starke Nebenwirkungen der Impfstoffe machen. Nebenwirkungen können bei Impfungen nie ganz ausgeschlossen werden. Jedoch wurden bei den zugelassenen Corona-Impfstoffen bislang keine unverhältnismäßig starken oder häufigen Nebenwirkungen festgestellt, auch wenn es im Einzelfall dazu kommen kann. Die derzeit zugelassenen und verimpften Impfstoffe von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson sind alle bedingt zugelassen und beinhalten damit alle entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, Kontrollen und Verpflichtungen. In Deutschland wird ein Impfstoff nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat. Diese nationalen und internationalen Qualitätsstandards gelten, wie bei allen anderen Impfstoff-Entwicklungen, auch bei der Zulassung einer Coronavirus-Impfung.

Ich bitte Sie, dass Sie sich bei weiteren Bedenken bei Ihrem Hausarzt informieren. Lassen Sie sich impfen oder boostern und helfen Sie mit, sich und Ihre Mitmenschen zu schützen, sodass eine allgemeine Impfpflicht als letztes Mittel vielleicht nicht zum Tragen kommen muss.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Hümpfer

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