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Manuela Rottmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas R. •

Hallo Frau Rottmann, wann kommt der Strompreisdeckel für Wärmepumpen und die Mwst. Senkung für wärmepumpenstrom?

Sehr geehrte Frau Rottmenn,

die Mwst. auf Gas wurde auf 7% gesenkt. Der Gaspreis wurde, zumindest für 80% des Vorjahresverbrauchs, auf 12 Cent gedeckelt.
Wärmepumpenstrom kostet über 35 Cent. Warum soll ich nun meine neue Wärmepumpe installieren lassen? Sie steht nagelneu im Keller und ich verbrauche lieber das billige Gas. Die Wärmepumpe schafft einen COP von 2,5 bis 4 und wäre damit kaum wirtschaftlicher als die alte Gasheizung.
Der Betrieb der Wärmepumpe mit meiner neuen PV ist auch kaum ratsam, da ich auf selbst erzeugten Strom, den ich selbst verbrauche ca. 7 Cent Mehrwertsteuer/kwh abführen muss.
Mein grünes Herz blutet! Ich dachte, es wäre gut eine PV zu bauen und auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Jetzt stelle ich fest, dass ich für meine Investitionen bestraft werde….. ich kann das nicht verstehen.
WP-Strom darf nur 10 Cent kosten, sonst investiert niemand in Gebäudesanierung und Wärmepumpe. Gerne erläutere ich Ihnen die Problematik in Ihrer Sprechstunde.

Grüne Grüße:-

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Um die aktuell sehr hohen Kosten im Energie- und Strommarkt abzudämpfen und die Menschen zu entlasten, haben wir als Koalition die Strom- und Gaspreisbremse als Maßnahmen beschlossen. Es ist wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um zeitlich begrenzte Instrumente handelt, die zur Abmilderung der aktuellen Krise dienen.

Trotzdem muss natürlich sichergestellt werden, dass erneuerbare Energien durch die Gaspreisbremse nicht schlechter gestellt werden. Aus diesem Grund haben wir uns darauf verständigt, Wärmepumpen in der Strompreisbremse gesondert zu berücksichtigen. Deshalb wird für Haushalte mit neu installierter Wärmepumpe das Basiskontingent, auf welches die Strompreisbremse anzuwenden ist, um den prognostizierten zusätzlichen Stromverbrauch korrigiert.

In jedem Fall sollte man bedenken, dass die Installation einer Wärmepumpe eine langfristige Investition darstellt, deren Wirkungsdauer über diesen Winter und seine Entlastungspakete weit hinausgeht: Die durchschnittliche Lebensdauer einer Wärmepumpe liegt bei 15 bis 20 Jahren. In diesem Zeitraum werden fossile Brennstoffe im Zuge des Emissionshandelssystems stetig teurer werden und das Heizen mit erneuerbaren Energien wird im Vergleich immer besser abschneiden. Zusätzlich sorgen wir mit den Maßnahmen des dieses Jahr beschlossenen „Osterpakets" dafür, dass die Produktion von erneuerbaren Energien noch schneller voranschreitet und attraktiver wird. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass für die Energie- und Wärmewende auch genug erneuerbarer Strom zu Verfügung steht.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Rottmann

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