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Manuela Ripa
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Frage von Adrian G. •

Gute Tag Frau Ripa, Wie Stehen sie Zur Digitalen ID?

Das EU Parlament diskutiert darüber ob der Zugang zu social Media Patformen nur noch für Personen über ab dem Alter von 16 Jahren zugelassen wird, um dies überprüfen zu können soll eine eID, eine EU Weite App die die eigenen daten aufnimmt, speichert und weitergibt eingeführt werden.

Diese App löst nicht das Problem, es ist noch dazu ein Massiver einschnitt in die Privatsphäre jedes EU-Bürgers.

- Kinder und Jugendliche werden Wege finden um diese Blockaden zu umgehen, sie werden sich auf Webseiten oder an Dienstleister wenden die weitaus gefährlicher sind als die Sachen vor den sie "beschützt" werden sollen.

-Es ist ein Massives Sicherheitsrisiko all diese daten von etwa 450 Millionen Einwohnern an einem Ort aufzubewahren, wenn dieser Server gehackt wird werden die Personen die es getan haben über Macht Milliardär. Und wenn all diese macht zur Überwachung beim Staat liegt dann gibt es keine Rechte mehr.

Planen sie dies zu Unterstützen oder stellen sie sich Dagegen?

Dankeschön

MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Antwort von ÖDP

Sehr geehrter Herr G.

seit einiger Zeit wird verstärkt über die Gefahren von Social Media für Kinder und junge Jugendlichen diskutiert. Denn immer mehr junge Menschen zeigen ein riskantes oder sogar gefährliches Verhalten im Umgang mit digitalen Medien. Seit der Corona-Pandemie hat sich dieser Trend nochmals verstärkt. Kinder sind auf den Plattformen ungefiltert Inhalten ausgesetzt, mit denen sie überfordert sind und sie teilweise auch nachhaltig verstören. Dazu gehören die Verherrlichung von Gewalt, Mobbing, Extremismus, Drogenkonsum und ungesunde Körperbilder. Die Plattformen tun nachweislich nicht genug, um Kinder vor diesen schädlichen Inhalten zu schützen. Zudem sorgen die Algorithmen dafür, dass Kinder zu viel Zeit auf den Plattformen verbringen und das Risiko der Entwicklung eines Suchtverhaltens besteht. Somit sind Netzwerke wie Instagram oder TikTok eine Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit und die soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Darum befürworte ich, wie auch eine Mehrheit des Europäischen Parlaments, ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sowie ein Verbot der schädlichsten suchtfördernden Praktiken.

In Australien wurde bereits vor einigen Monaten ein solches Verbot beschlossen, das nun am 10. Dezember in Kraft tritt. Verantwortlich für wirksame Alterssperren sind in Australien die Betreiberfirmen. Es gibt verschiedene Pilotmodelle zur Kontrolle der Altersgrenze, die in den vergangenen Monaten getestet wurden und die nun evaluiert werden. Ich plädiere dafür, sich die Erfahrungen aus Australien, das in diesem Bereich Vorreiter ist, genau anzuschauen. Aber auch in Europa arbeitet die EU-Kommission derzeit an einer App zur Altersverifikation, die bei einem Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige zur Anwendung kommen könnte.

Zusätzlich müssen wir uns aber auch aus der Abhängigkeit von US-amerikanischen Digitalkonzernen befreien, die uns ihre Regeln aufzwingen. Stattdessen brauchen wir europäische Plattformen, die einen besseren Datenschutz bieten und uns unabhängig machen von amerikanischen Tech-Konzernen. Der kürzlich abgehaltene deutsch-französische „Gipfel zur Europäischen Digitalen Souveränität“ ist ein Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Ripa

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