Wie stehen Sie zum Rückbau der Förderungen für Solarenergie und dem Ausbau klimaschädlicher Gaskraftwerke?
Sehr geehrter Herr Körner,
Die Bundeswirtschaftsministerin beabsichtigt einen Förderungsstopp bei privaten Photovoltaikanlagen und hält den Ausbau der Erneuerbaren Energien für „völlig überzogen“. Stattdessen plant sie den Bau von 30 bis 40 neuen Gaskraftwerken.
Halten Sie dies für sinnvoll?
Mit freundlichen Grüßen
Elke W.

Sehr geehrte Frau W.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zur künftigen Förderung der Photovoltaik und zum Bau neuer Gaskraftwerke. Gerne möchte ich Ihnen unsere Position erläutern.
Die Solarenergie ist ein zentraler Baustein unserer Energieversorgung der Zukunft. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die Förderung von Solarenergie in Verbindung mit Speichern systemdienlich auszugestalten. Unser Ziel ist es, private Haushalte stärker zu Akteuren ihrer eigenen Energieversorgung zu machen. Deshalb vereinfachen wir Anmeldeverfahren durch Digitalisierung und Standardisierung. Darüber hinaus wollen wir innovative Formen wie Parkplatz-, Agri- und Floating-PV erleichtern.
Gleichzeitig müssen die Stabilität unseres Stromnetzes und die Wirtschaftlichkeit bestimmter Förderungen berücksichtigt werden. Frau Ministerin Reiche weist darauf hin, dass sich neue kleine Photovoltaikanlagen aufgrund der inzwischen deutlich gesunkenen Preise für Module und Batteriespeicher auch ohne staatliche Unterstützung lohnen. Zudem macht sie aufmerksam darauf, dass viele Kleinanlagen bislang nicht steuerbar sind und in Spitzenzeiten die Netze zusätzlich belasten können. Netzbetreiber müssen dann eingreifen, um eine Überlastung zu verhindern. Darum setzen wir auf intelligente Einspeisung und eine stärkere Kopplung mit Speichern. Mit dieser Ausrichtung bleibt die Photovoltaik ein wesentlicher Pfeiler der Energiewende, jedoch im Einklang mit Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit.
Als CSU betonen wir zudem, dass die Energiewende nur erfolgreich sein kann, wenn alle erneuerbaren Energien berücksichtigt werden. Eine einseitige Fokussierung auf Wind- und Solarenergie würde Bayern benachteiligen und die Energiewende verteuern. Deshalb setzen wir uns für eine stärkere Förderung von grundlastfähigen Erneuerbaren wie Wasserkraft, Biomasse und Geothermie ein.
Der Bau neuer Gaskraftwerke ist notwendig, um die Versorgungssicherheit in Zeiten von „Dunkelflauten“ zu gewährleisten. Diese Anlagen sind schnell regelbar, sichern die Stromversorgung für Haushalte und Industrie und schaffen die Brücke in eine Wasserstoffzukunft.
Unser Anspruch ist ein ausgewogenes Dreieck aus Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit. Daran richten wir unsere Energiepolitik aus, technologieoffen, verlässlich und im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Konrad Körner