Sehr geehrter Hr. Körner, Wie und mit welcher Begründung werden Sie sich bei der von der Koalition geplanten Rentengesetzgebung positionieren? Diese Frage interessiert mich als Rentner. Freund. Grüße

Sehr geehrter Herr N., 

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der geplanten Rentengesetzgebung. Es freut mich, dass Sie sich als Rentner für dieses wichtige Thema einsetzen. 

Uns als CDU/CSU ist es wichtig, die Lebensleistung der Menschen anzuerkennen, die viele Jahre gearbeitet und unser Land mit aufgebaut haben. Viele möchten auch im Ruhestand freiwillig weiterarbeiten, aus Freude an der Tätigkeit oder weil ihre Erfahrung gebraucht wird. 

Mit der Aktivrente schaffen wir dafür neue Möglichkeiten. Rentnerinnen und Rentner sollen künftig bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können, ohne dass die gesetzliche Rente gekürzt wird. Das ist ein freiwilliges Angebot und ein Zeichen der Wertschätzung. Die Aktivrente steht für mehr Flexibilität, Leistungsgerechtigkeit und Generationensolidarität. Zugleich schaffen wir mit der Frühstart-Rente ein Angebot für die junge Generation, um endlich in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge einzusteigen.  

Zugleich haben wir uns in der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion intensiv mit dem Rentenpaket der Bundesregierung befasst. Der Gesetzentwurf in seiner jetzigen Form würde nach dem Jahr 2031 zusätzliche Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursachen. Das halten wir gegenüber den jungen Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern nicht für vertretbar, weil es die letzte „freie Spitze“ des Bundeshaushalts für diese Jahre bindet. Bereits jetzt geht jeder vierte Euro des Bundeshaushalts als Zuschuss in die Rentenversicherung. 

Wir stehen zum Koalitionsvertrag, der die Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031 vorsieht. Über weitere Schritte muss auf Grundlage der Arbeit der Rentenkommission entschieden werden, die eingesetzt wurde, um unsere Sozialsysteme langfristig zukunftsfest zu gestalten. Unser Ziel ist eine Rentenpolitik, die langfristig tragfähig und gerecht für alle Generationen ist. 

Mit freundlichen Grüßen 

Dr. Konrad Körner