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Klaus-Peter Willsch
CDU
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Frage von Sebastian S. •

Wie soll gute Aufklärung bei Jugendlichen über illegale Drogen wie Cannabis ihrer Meinung nach denn funktionieren?

Sehr geehrter Herr Willsch,

auf die Frage meines Vorredners über die Cannabis Legalisierung antworteten Sie, dass vor allem Aufklärung nötig wäre. Sie verschweigen aber, oder sehen nicht, dass die Aufklärungsarbeit, die bei Alkohol&Zigaretten geleistet wird, im Gegensatz zur Cannabis-Aufklärung Früchte trägt. Sicherlich wissen Sie, dass es beim Alkohol- & Nikotinkonsum von Jugendlichen rückläufige Zahlen gibt. Auf der anderen Seite sehen wir aber steigende Zahlen beim Konsum von Cannabis unter Jugendlichen (siehe bspw. den Bericht der bzga. aus dem Jahr 2018 über den Cannabiskonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen). Ich frage mich also, was Sie und ihre Partei, schließlich sind Sie seit 1998 als Direktkandidat im Bundestag und seit 2005 war Ihre Partei stets in der Regierung, in der nächsten Legislatur besser machen wollen, damit Jugendliche nicht mehr (vllt. wegen durch Illegalität erschwerter Aufklärung) Scherben, Deo oder andere Streckmittel inhalieren?

Vielen Dank im Vorraus!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

Ziel unserer Drogen- und Suchtpolitik ist die Reduzierung des Konsums legaler und illegaler Drogen sowie die Vermeidung der drogen- und suchtbedingten Probleme. Die wesentlichen Handlungsfelder unserer Sucht- und Drogenpolitik sind:

· Prävention

Durch Aufklärung über die Gefahren des Suchtmittel- oder Drogenkonsums soll erreicht werden, dass es gar nicht erst zu einem gesundheitsschädlichen Konsum oder einer Sucht kommt. Dazu gehört auch, über Risiken und Folgen des Inhalierens (wie von Ihnen angemerkt) aufzuklären.

· Beratung und Behandlung, Hilfen zum Ausstieg

Die vielfältigen Beratungs- und Behandlungsangebote zum Ausstieg aus dem Suchtverhalten müssen erhalten und gestärkt werden, damit jeder Suchtkranke das Angebot zur Beratung und Behandlung in Anspruch nehmen kann, das er benötigt.

· Maßnahmen zur Schadensreduzierung

Überlebenshilfen oder Maßnahmen zur Schadensreduzierung, wie zum Beispiel Spritzentausch, stabilisieren die gesundheitliche und soziale Situation des Suchtkranken. Dies ist eine notwendige Voraussetzung für einen späteren Ausstieg aus der Sucht.

· Gesetzliche Regulierungen zur Angebotsreduzierung

Ein weiteres Element der Drogen- und Suchtpolitik sind gesetzliche Regulierungen zur Beschränkung des Angebots von Suchtmitteln und Drogen.

In die Umsetzung der Sucht- und Drogenpolitik sind viele unterschiedliche Akteure eingebunden. Damit den betroffenen Menschen effektiv geholfen werden kann, braucht es eine gute Koordinierung und Abstimmung, in die alle gesellschaftlichen Kräfte eingebunden sind. Neben Beratungs- und Therapieangeboten sowie einer flächendeckenden Suchtprävention treten wir für eine konsequente Verfolgung des Handels mit illegalen Betäubungsmitteln ein, von den internationalen Handelswegen über die Vermarktung im Clear- und Darknet bis zum Straßenhandel. Auch die in vielen Ländern verbreitete Praxis der „de facto-Legalisierung“ von Cannabis-Eigenbedarfsdelikten durch eine regelhafte Einstellung von Ermittlungsverfahren lehnen wir entschieden ab.

Darf ich fragen, warum Sie mich angeschrieben haben? Gibt es von Ihrer Seite aus einen besonderen Bezug zu meinem Wahlkreis?

Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB

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