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Kerstin Schreyer
CSU
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Frage von Nele H. •

Frage an Kerstin Schreyer von Nele H. bezüglich Bildung und Erziehung

Ich unterstütze folgendes Anliegen vehement und bitte Sie sehr, sich für eine bessere Schulbildung für unsere Kinder und eine bessere Lehrsituation für die Lehrer einzusetzen:
Die große Zahl an Referendaren, vor allem mit bestimmten Fächerkombinationen, führt seit Jahren zu Unruhen an den Schulen, nicht nur weil den Kindern Jahr für Jahr mitten im Schuljahr zumeist mehrere Lehrerwechsel zugemutet werden, sondern auch weil viele Referendare an einer Schule auch viel Unterrichtsausfall bedeutet. Da die Referendare sich in der Ausbildung befinden, müssen sie regelmäßig an ihrer Seminarschule Ausbildungstage absolvieren. Zudem führt die hohe Zahl von Re-ferendaren mit dem gleichen Fach an einer Schule immer wieder zu Abordnungen von Stammlehrern.
Vor diesem Hintergrund haben Eltern kein Verständnis mehr, dass gute Junglehrer nicht eingestellt werden, aber der Einsatz von Referendaren nach wie vor mit hoher Stundenzahl geplant wird, mit allen Nebenwirkungen nicht nur an Seminarschulen, die das im Schulalltag mit sich bringt.

Wir bitten Sie daher eindringlich, verbessern Sie die Situation an den Schulen nachhaltig, nicht nur durch die Reduzierung der Stundenzahl der Referendare, sondern auch durch die Möglichkeit, sehr gute Junglehrer jetzt einzustellen.“
Vielen Dank!

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Haasen,

vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage, mit der Sie sich für eine bessere
Schulbildung für die Kinder und eine bessere Lehrsituation für die Lehrer
einsetzen. Schwerpunkt sind dabei die Referendare.
Erlauben Sie mir, bitte, etwas weiter auszugreifen.
Beim aktuellen Einstellungstermin für Lehrkräfte konnten nicht alle
bayerischen Referendarinnen und Referendare verbeamtet werden. Im Anschluss
daran kam es zu einer öffentlichen Diskussion über die Zahl der Lehrerstellen.
Dabei wurden zusammenhangslos Einzelzahlen aus dem Stellenplan des
Kultusministeriums herausgegriffen. Dadurch entstand ein verfälschtes Abbild
der Wirklichkeit:

Trotz sinkender Schülerzahlen bleibt in Bayern - anders als beispielsweise in
Baden-Württemberg - die Zahl der Stellen im Bildungsbereich gleich. Damit
verbleibt die demographische Rendite im Bildungssystem. Diese Stellen bedeuten
unter anderem eine bessere Lehrerversorgung, sie dienen dem massiven Ausbau
der Ganztagsbetreuung und verbessern die Chancengleichheit für Schülerinnen
und Schüler mit Behinderung (Stichwort: Inklusion). Damit hat Bayern heute
eine Lehrerversorgung pro Schüler wie noch nie zuvor!

Um dies nochmals unmissverständlich deutlich zu machen, wurde in der
CSU-Fraktionssitzung am 29. Januar ein Beschluss zum Thema gefasst, den ich
Ihnen hier im Wortlaut übermittle:

Die CSU-Fraktion beschließt:
Die individuelle Förderung unserer Kinder mit ihren jeweiligen Begabungen und
Fähigkeiten ist unser oberstes politisches Ziel.

1. CSU-Fraktion und Staatsregierung konnten die Situation an Bayerns Schulen
in den jüngsten Jahren merklich verbessern:

Die Lehrer-Schülerrelation an allgemeinbildenden staatlichen Schulen sank von
rund 1:16,5 im Schuljahr 2007/2008 auf nun rund 1:14.

Ganztagsschulen wurden massiv ausgebaut,
Grundschulstandorte wurden gesichert
Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse wurde in allen Schularten
gesenkt, z.B. an Mittelschulen von etwa 22,7 auf nun 19,8 Schüler.

Den Kurs der Verbesserungen verfolgt der Freistaat weiter.

2. Um die Herausforderungen für das Bildungssystem, die der Bayerische
Ministerpräsident in seiner Regierungserklärung deutlich gemacht hat, weiter
anzugehen, sind entsprechende Ressourcen nötig. Die CSU-Landtagsfraktion und
die Bayerische Staatsregierung werden in ihren Anstrengungen auch in den
kommenden Jahren nicht nachlassen.

3. Die Projektgruppe „Ganztagsschule“ und der Arbeitskreis Bildung der
Fraktion werden in Abstimmung mit der Staatsregierung bis zum Frühsommer ein
Gesamtkonzept zu den Ganztagsangeboten erarbeiten.

4. Die Haushaltsmittel des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums werden nach
derzeiti-en Planungen im Nachtrag 2014 um 82,5 Millionen Euro steigen und zwar
dann auf 16,96 Milliarden Euro.

5. Im Rahmen des Doppelhaushalts 2013/2014 stehen für das Bildungs- und
Wissenschaftsministerium für alle Anforderungen deutlich mehr als 300 Stellen
zusätzlich zur Verfügung - im Vergleich zum Doppelhaushalt 2011/2012.

6. Die demographische Rendite bleibt deshalb in vollem Umfang im
Bildungssystem. Die politische Festlegung in der Regierungserklärung und im
„Bayernplan“ ist damit mehr als erfüllt: Bildung genießt in Bayern Priorität.

7. Die demographische Rendite (die durch den Schülerrückgang rechnerisch frei
werdenden Planstellen) bleibt jetzt und auch die gesamte Legislaturperiode im
Bildungssystem.

Wir werden in wesentlichen Bereichen die Situation im Bildungsbereich weiter
verbessern, was beispielsweise die Lehrer-Schüler-Relation, den weiteren
Ausbau von Ganztagsbetreuung und Inklusion oder die Grundschulgarantie
anlangt.

Ich kann gut nachvollziehen, dass ein häufiger Wechsel der Lehrer im laufenden
Schuljahr, wie beim Einsatz von Referendaren an Schulen zwangsläufig nötig,
für die Schüler und Eltern schwierig ist. Leider ist es aber auch so, dass
immer mehr Abiturienten sich für eine Fächerkombination im Studium
entscheiden, mit welcher sie es später schwierig haben werden, eine
Festanstellung als Lehrer zu finden. In Fächerkombinationen, wie zum Beispiel
Deutsch und Englisch am Gymnasium, werden wir aufgrund des Schülerrückgangs
langfristig kaum Bedarf an neuen Lehrerstellen haben.

Ich werde mich gerne weiterhin für eine ausgezeichnete Bildung und die
notwendige Ausstattung an den Schulen Bayern einsetzen.

Bei weiteren Fragen oder Anliegen können Sie sich gerne auch an mich
persönlich wenden unter folgender Emailadresse:
mdl@schreyer-staeblein.de

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Schreyer-Stäblein

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