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Kerstin Radomski
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Frage von Christian W. •

Wie stehen Sie zum Ausbau privater PV-Anlagen?

Sehr geehrte Frau Radomski, als Betreiber eines Balkonkraftwerkes (Max. 600W) nehme ich besorgt wahr, dass es von Regierungsseite Überlegungen gibt, künftig den Ausbau solcher und größerer Anlagen zu erschweren oder unmöglich zu machen.

Darf ich Sie hiermit fragen, wie Sie zu solchen Überlegungen stehen?

Für eine Antwort danke ich Ihnen im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Christian W.

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Sehr geehrter Herr W.,

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), darunter PV-Anlagen auf Dächern und Balkonen, sind aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein der Energiewende. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bekennt sich ausdrücklich zur Stärkung der Rolle der Bürgerinnen und Bürger. Ziel ist eine konsequente Ausrichtung auf Bezahlbarkeit, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit. Der Ausbau von PV-Anlagen, insbesondere in Verbindung mit Speichern, soll weiter vorangetrieben und Verfahren vereinfacht und digitalisiert werden. Gleichzeitig sollen Betreiber ihre Einspeisung künftig stärker netz- und systemdienlich gestalten.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat diese Linie in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen vom 9. August 2025 konkretisiert. Dort erklärte sie: „Neue, kleine PV-Anlagen rechnen sich schon heute im Markt und bedürften keiner Förderung.“ Zudem betonte sie, dass „die Vielzahl von nicht steuerbaren, kleinen Solaranlagen unkontrolliert einspeist und das Netz unter Stress setzt.“ Deshalb, so Reiche weiter, „sollten PV-Anlagen mit Stromspeichern verbunden und steuerbar sein, am Markt teilnehmen und ihren Strom vermarkten.“ Auch kündigte sie an: „Wind an Land und Solaranlagen müssen sich in Zukunft stärker an den Kosten des Netzausbaus beteiligen.“

Damit entsteht ein Spannungsfeld: Auf der einen Seite steht der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach unkomplizierten Lösungen, auf der anderen Seite verweist die Bundesregierung auf die Notwendigkeit von Sicherheit und Planbarkeit im Stromnetz. Entscheidend wird sein, wie die Regierung diese Anliegen in Einklang bringt. Als CDU/CSU-Fraktion unterstützen wir den Ausbau erneuerbarer Energien, legen aber Wert darauf, dass private Initiativen nicht gebremst werden. Wir werden das konkrete Regierungshandeln daher sehr genau beobachten.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Radomski, MdB

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