Katrin Steinhülb-Joos
Katrin Steinhülb-Joos
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Frage von Axel F. •

Wird die SAP/OpenAI-Kooperation ein faktisches KI-Monopol im öffentlichen Sektor schaffen und lokale Lösungen wie fairChat oder F13 verdrängen?

SAP und OpenAI wollen ab 2026 KI-Dienste für Verwaltungen, Schulen und Universitäten in Deutschland bereitstellen. Die Server sollen zwar in Deutschland stehen, betrieben wird das Angebot aber mit US-Technologie (OpenAI, Microsoft, Nvidia). Zugleich existieren bereits Projekte wie fairChat in Baden-Württemberg oder die Verwaltungs-KI F13, die DSGVO-konform sind, mit öffentlichen Mitteln gefördert werden und speziell auf die Anforderungen von Schulen und Behörden zugeschnitten sind. Es stellt sich daher die Frage, ob durch die neue Kooperation ein staatlich gefördertes De-facto-Monopol entsteht, das in zahlreichen Bundesländern eingesetzte Tools verdrängt. Welche Rolle spielen zudem deutsche KI-Unternehmen wie schulKI, fobizz oder Aleph Alpha? Werden sie in die nationale KI-Strategie eingebunden oder droht ihre Marginalisierung?

Katrin Steinhülb-Joos
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Fragesteller,

bei der Kooperation von SAP und OpenAI handelt es sich um eine Ankündigung der Zusammenarbeit dieser Unternehmen. Sie wollen ihre Dienste anbieten, eine Beauftragung durch die Bundesregierung liegt nach meinem aktuellem Kenntnisstand nicht vor. Insofern stellt sich zu diesem Zeitpunkt auch nicht die Frage, ob durch diese Kooperation ein staatlich gefördertes Quasi-Monopol entstehen könnte. SAP setzt im Bereich KI auf verschiedene Anbieter, so gibt es zum Beispiel auch eine Kooperation mit dem französischen Unternehmen Mistral AI in SAPs generative AI HUB. Auch auf Bundesebene finden sich verschiedene Anwendungen. Das ITZBund bietet im Rahmen der Datenstrategie der Bundesregierung seinen Kundenbehörden umfassende Services und Produkte an.

Wie aus dieser Stellungnahme hervorgeht, sei „OpenAI for Germany ein Eckpfeiler für die Entwicklung maßgeschneiderter Anwendungen im öffentlichen Sektor“. Wir als Landtagsfraktion begrüßen maßgeschneiderte Anwendungen wie sie ja auch schon in ihrer Anfrage zur Sprache kommen. Seit dem Frühjahr ist die KI-Assistenz "F13" auch über die Digitale Bildungsplattform „SCHULE@BW“ zugänglich. Auch die landeseigene Entwicklung "fAIrChat" soll den Einsatz von KI an Schulen verbessern. Wir begrüßen es, dass eigene Tools entwickelt und bereitgestellt werden. Wichtig ist uns dabei, dass die Angebote den Anforderungen an den Unterricht und die Datensicherheit genügen. Auch eine fortlaufende Evaluation der Angebote muss gewährleistet sein. Dazu ist es wichtig, dass regelmäßig Daten erhoben und ausgewertet werden.

Mit freundlichen Grüßen
Katrin Steinhülb-Joos

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