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Katrin Lechler
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Oliver M. •

Frage an Katrin Lechler von Oliver M. bezüglich Umwelt

Den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist massiv zu beschleunigen.
Die Energiewende wird international bestaunt.
Wir müssen sie schnell und entschlossen zu Ende bringen – indem wir Wasser, Wind und Sonne wieder stärker fördern und den schnellen Ausstieg aus dem Kohleabbau/-Förderung verankern.
Unterstützen Sie diese Initiative?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Metjé,

da bin ich ganz bei Ihnen! Die Deutsche Energiewende - von uns Grünen eingeleitet - hat nach wie vor internationale Vorbildfunktion, aber die letzten Bundesregierungen unter der angeblichen Klimakanzlerin hat "gute Arbeit" geleistet, sie kaputt zu reden und zu machen: Die Solarbranche ist ruiniert worden, der Netzbau wird ausgesessen statt umgesetzt, der Elan vieler Bürger*innen, in erneuerbare Energien finanziell oder baulich zu investieren, durch Bürokratie und Kosten wie die "Sonnensteuer" ausgebremst worden. Die einseitige Belastung der Bürger*innen zum Vorteil stromintensiver Industrie sowie die EEG-Reformen, die alle zum Vorteil der großen Energiekonzerne umgesetzt wurden, dazu die anhaltende Subventiionierung schmutziger Kohle hat Strom aus erneuerbaren Energien unnötig verteuert und damit in Misskredit gebracht. Horroszenarien der "üblichen Verdächtigen" von Dunkelflauten die das Licht in Deutschland ausgehen lassen, haben ihr übriges getan, um die Energiewende als des Teufels dastehen zu lassen.

Dabei wäre die Stromversorgung mit erneuerbaren Energien technisch machbar, zuverlässig und bezahlbar. Und bitternötig um die Klimaziele zur Begrenzung der Erderhitzung zu erreichen! Es braucht einzig einen deutlich artikulierten politischen Willen dafür! Dafür stehen wir Grüne nicht nur nach wie vor, sondern mehr denn je. Windräder & Co. sind kein Selbstweck, sondern notwendig - wir haben schließlich keine zweite Erde im Schrank liegen! Unser Spitzenduo Katrin Göring-Eckardt und Cem Özedmir hat deshalb vor wenigen Tagen die "Rettung der Energiewende" ausgerufen.
In unserem Wahlprogramm haben wir einen ganzen Maßnahmenkatalog dafür: Wir möchten den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich steigern und bürgernäher gestalten. Wir möchten das EEG weiterentwickeln und ein neues Strommarktdesign, d.h. die Ausrichtung des Energiesystems auf erneuerbare Energien und Lastenmanagement statt auf fossile Kraftwerke. Die Stromerzeugung der Zukunft wird zu einem großen Teil dezentral sein. Wer eigenen regenerativen Strom erzeugt, soll dafür keine EEG-Umlage mehr zahlen müssen. Kleinere Wind- und Solarprojekte möchten wir von der bürokratischen Ausschreibungspflicht befreien. Außerdem möchten wir die Direktvermarktung von Ökostrom in der Region wieder erleichtern.
Parallel dazu möchten wir die 20 dreckigsten Kohlekraftwerke unverzüglich vom Netz nehmen und den CO2-Ausstoß der verbleibenden Kohlekraftwerke analog zu den Klimazielen mit jährlichen, regelmäßig verschärften CO2-Obergrenzen deckeln.
2030 möchten wir raus aus der Kohle sein und 100% Ökostrom nutzen!

Aus den Augen dürfen wir dabei auch nicht die Energieeffizienz verlieren - das Ziel muss der Einsatz möglichst weniger und stromsparender Geräte sein.

In der Hoffnung, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, grüße ich Sie herzlich
Katrin Lechler