Wie stehen Sie zum Thema Chatkontrolle bei der Wahl am 14.10.2025
Sehr geehrte Frau R.,
die geplante Abstimmung im EU-Rat zur sogenannten „Chatkontrolle“ am 14. Oktober 2025 fand nicht statt, da sie kurzfristig abgesagt wurde.
Die „Chatkontrolle“ sieht vor, verschlüsselte private Kommunikation z. B. in Messenger-Diensten, automatisch auf Darstellungen von Kindesmissbrauch zu überprüfen. Dies käme einer flächendeckenden Überwachung gleich und würde jede Person unter Generalverdacht stellen.
Die Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament hat Bedenken und lehnt den sogenannten „Chatkontrolle“-Vorschlag, der am 14. Oktober abgestimmt werden sollte, entschieden ab. Als Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament stellen wir uns jeglicher Form von anlassloser Massenüberwachung privater Kommunikation entgegen. Wir setzen uns nachdrücklich für den Schutz der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und die Wahrung digitaler Grundrechte ein.
Wir befürworten gezielte, effektive und rechtskonforme Maßnahmen zum Schutz von Kindern. Diese müssen sowohl wirksam als auch grundrechtskonform gestaltet sein: Sie sollen zielgerichtet, verhältnismäßig und so umgesetzt werden, dass die Freiheit und Sicherheit aller Bürger*innen gewahrt bleiben. Unser Anliegen ist es, Kinder bestmöglich zu schützen, ohne dabei Grundrechte oder die sichere digitale Kommunikation in Europa zu gefährden.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Langensiepen

