Frage von Hilmar B. •

Offenbar wurden erfundene Interviews in deutschsprachigen Medien publiziert. Sind Sie der Meinung, dass der Gesetzgeber sicherstellen sollte, dass Fantasien nicht als Fakten publiziert werden dürfen?

Bericht auf der Seite von UberMedien.

https://uebermedien.de/103862/nius-und-die-erfundenen-zitate/?utm_sourc…

Zitat: „Nius“ und „Exxpress“ werfen also zwei komplett verschiedene Sachen in einen Topf und vermischen sie gründlich. Und das nicht nur im ersten Absatz, sondern in jedem. Jedes Fake-Zitat, das „Nius“ Lars Feld zuschreibt, hat Ähnlichkeiten mit echten Zitaten Felds aus dem „Focus“-Interview. Nur wird es jedes Mal umgebaut und in einen falschen Zusammenhang gestellt. Es sieht sehr danach aus, dass hier eine KI am Werk war.

Zitatende.

Katrin Langensiepen
Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Journalistische Standards müssen eingehalten werden – insbesondere, wenn es um die Unterscheidung zwischen Fakten und Fiktion geht. 

Gerade in Zeiten, in denen Desinformation gezielt eingesetzt wird, um gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben, müssen wir als Gesetzgeber wachsam sein. Das heißt nicht, dass wir in die Pressefreiheit eingreifen – im Gegenteil: Eine freie Presse lebt von Glaubwürdigkeit und Verantwortung.

Der Wahrheitsgehalt journalistischer Beiträge ist zentral für eine funktionierende Demokratie. Medien haben eine enorme Macht in der Meinungsbildung – und damit auch eine große Verantwortung. Wenn Leser*innen nicht mehr sicher sein können, ob das, was sie lesen, tatsächlich gesagt oder erlebt wurde, verlieren wir eine der wichtigsten Säulen des demokratischen Diskurses.

Die EU hat hier erste wichtige Schritte unternommen: Mit dem Digital Services Act schaffen wir erstmals klare Regeln für große Plattformen und Medienanbieter, um gegen Desinformation, Deepfakes und manipulative Inhalte vorzugehen. Es geht darum, Transparenzpflichten durchzusetzen, Algorithmen nachvollziehbar zu machen und klar zwischen Meinung, Werbung und journalistischem Inhalt zu unterscheiden.

Wenn Menschen mit erfundenen Aussagen manipuliert werden, gefährdet das eine informierte öffentliche Debatte. Und eine Demokratie braucht informierte Bürger*innen.

Was möchten Sie wissen von:
Katrin Langensiepen
Katrin Langensiepen
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN