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Katja Mast
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Frage von Beate L. •

Frage an Katja Mast von Beate L. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Frau Mast,

vor 35 Jahren habe ich berufsbedingt (Leiterin Personal/Rechnungswesen) an einem Seminar zur Rentenberechnung teilgenommen. Der BfA- MA hat bereits schon damals gesagt, dass die Rente so nicht reichen wird.

Keine Partei hat etwas unternommen (Herr Schröder hat sogar den von der Vorgängerregierung eingeführten Demographiefaktor wieder anulliert). Sie alle schieben das Problem vor sich her, das sich aber nicht auflösen wird.

Was ist in Ihrer Partei angedacht und welchen konstruktiven Beitrag leisten Sie dazu?

Nach über 40 Berufsjahren (s.o) ist mir klar, das die Rente zukünftig nicht reichen wird und es ist dringend erforderlich, dass hier endlich die erforderlichen Weichen gestellt werden. Die zukünftigen Rentenbezieher schlittern in die Altersarmut.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Lansche-Dissert,

es ist ein zentrales Anliegen der SPD, die Bürgerinnen und Bürger vor Altersarmut zu schützen und die geleistete Arbeit angemessen zu honorieren. In den letzen Wochen und Monaten haben wir intensiv an einem Rentenkonzept gearbeitet, das genau hier ansetzt.

Grundlage für gute Renten ist und bleibt Gute und sichere Arbeit. Nur wenn wir Erwerbsarmut und die Ausweitung prekärer Beschäftigungsformen bekämpfen, beugen wir Altersarmut vor. Von der Einführung eines flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von zunächst 8,50 Euro würden in Deutschland rund 6 Mio. Menschen profitieren. Sie alle arbeiten zur Zeit für einen Stundenlohn von unter 8,50 Euro. Damit wollen wir Schluss machen.

Gleichzeitig wollen wir den Rentenzugang gerechter und flexibler machen. Das heißt: Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre setzen wir aus, solange nicht die Hälfte der 60-64 Jährigen sozialversichert beschäftigt ist. Ab 60 Jahren kann man eine Teilrente beziehen. Und: Wer 63 Jahre alt ist und 45 Versicherungsjahre aufweist, kann abschlagsfrei in Rente gehen.

Wir wollen die Erwerbsminderungsrente verbessern. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen wir Vorsorgen und Reserven aufbauen. Deshalb wollen wir das Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung bis 2020 stabil halten. Im Gegensatz dazu betreibt die Bundesregierung bei der Rente eine Politik ohne morgen. Schwarz-Gelb trifft keine Demografievorsorge und hat die Rentenbeiträge von 19,6 auf 18,9 Prozent gesenkt. 2013 streicht Schäuble zusätzlich 1,11 Milliarden Euro Bundeszuschuss in der Rentenversicherung.

Zudem wollen wir eine „Solidarrente“ von 850 Euro im Monat einführen, als 2. Stufe der Grundsicherung im Alter. Wer 30 Jahre Beiträge gezahlt hat und 40 Jahre versichert war, soll somit Leistungen oberhalb des Niveaus der Grundsicherung erhalten.

Sehr geehrte Frau Lansche-Dissert,

gerne habe ich Ihnen unsere rentenpolitische Grundzüge skizziert, weitergehende Informationen können Sie unserem Rentenkonzept entnehmen, dass ich Ihnen anbei zusende.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Mast

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