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Katharina Gebauer
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Frage von Dagmar G. •

Warum ist das Nachtflugverbot kein Thema bei der CDU und warum fliegen immer noch die alten lauten Maschinen nachts?

Man kann im Sommer im Kölner Raum kaum bei geöffnetem Fenster schlafen! Ohne Schlafmittel kann ich überhaupt nicht schlafen!

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Sehr geehrte Frau G.,

die CDU geführte Regierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, Gespräche aufzunehmen, um die Passagierflüge in den Nachtzeiten zu reduzieren. Der Koalitionsvertrag spricht sich für die Minimierung der Belastung von Bewohnern im Einzugsgebiet des Flughafens Köln/Bonn durch Anreizsetzungen im Bereich der Entgeltordnung für den Einsatz lärm- und emissionsärmerer Flugzeuge aus und verfolgt eine konzeptionelle Weiterentwicklung bundesweiter Förderprogramme zur Ausmusterung besonders lauter Fluggeräte. Gleichzeitig sind Frachtflüge in der Nacht von Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region und damit Arbeitsplätze zu sichern. 

Der Flughafen selbst hat verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um den Fluglärm zu verringern. Er hat beispielsweise eine Nachtbetriebsbeschränkung eingeführt: Zwischen 22:00 und 06:00 Uhr dürfen von den sechs möglichen An- und Abflugsektoren nur vier für Landungen und drei für Starts genutzt werden. Zudem kommen lärmreduzierende Flugverfahren wie der gleichmäßige Sinkflug und eine präzise Flugführung, insbesondere im Kurvenbereich, zum Einsatz. Ein eigens eingerichteter technischer Arbeitskreis erarbeitet und optimiert diese Methoden kontinuierlich. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt, der RWTH Aachen und Eurowings forscht der Flughafen zudem an der Optimierung von Anflugverfahren zur Lärmminderung auf den letzten Meilen. 

Außerdem wurden Entgelte angepasst, sodass nur notwendige Fracht nachts am Flughafen Köln/Bonn startet oder landet. Dass die angepassten Entgelte wirken, zeigt sich daran, dass UPS im letzten Jahr den älteren und lauteren Flugzeugtyp MD-11 durch leisere und treibstoffeffizientere 747-8 Flugzeuge ersetzt hat. Dazu kommt, dass seit 2018 die Anzahl der Flugbewegungen um fast 30.000 Starts und Landungen zurückgegangen ist. Die Anzahl der Nachtflüge ist ebenfalls seit ein paar Jahren rückläufig. 

Dennoch erwarte ich vom Flughafenbetreiber dieses Engagement fortzuführen, weiter den Fluglärm zu reduzieren und den Lärmschutz zu verbessern. Dafür setze ich mich in Gesprächen mit dem Flughafen immer wieder ein. 

Mit freundlichen Grüßen 
Katharina Gebauer

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