Werbekampagne für deutsche Gesellschaft, in Fitness?
Geehrte Frau Dröge,
Viele Deutsche leiden durch ihre unpässliche Figur. Könnte man nicht durch eine Riesenwerbekampagne zu mehr Bewegung animieren? Beispiel 1970 mit Trimm Dich Fit.
Dadurch können in der deutschen Volkswirtschaft,
Millardenkosten eingespart werden.
Lieber Herr S.,
vielen Dank für Ihren Vorschlag zur Förderung von mehr Bewegung in der Bevölkerung – ein Anliegen, das auch aus gesundheitspolitischer Sicht von hoher Relevanz ist. In der Tat leiden viele Menschen in Deutschland unter Bewegungsmangel, was langfristig zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und orthopädischen Problemen führen kann. Die damit verbundenen Gesundheitskosten sind enorm.
Tatsächlich sind die gesetzlichen Krankenkassen bereits heute gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung zu unterstützen. Nach § 20 SGB V müssen die Kassen mindestens 2,15 Euro je Versichertem und Jahr für Leistungen der Primärprävention (wie Bewegungsförderung, gesunde Ernährung, Stressbewältigung) aufwenden. Insgesamt wurden zuletzt über 500 Millionen Euro jährlich allein in diesen Bereich investiert – mit steigender Tendenz. Diese Mittel fließen in zertifizierte Präventionskurse, betriebliche Gesundheitsförderung sowie in Maßnahmen in Lebenswelten wie Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen. Auch öffentlichkeitswirksame Kampagnen sind dabei möglich.
Ein wichtiger Schritt, um diese Maßnahmen künftig besser zu bündeln und strategisch auszurichten, war zudem die Gründung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) Anfang des Jahres. Dieses neue Institut wird als zentrale wissenschaftliche Einrichtung künftig dabei helfen, gesundheitliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen, evidenzbasierte Empfehlungen zu formulieren und Präventionsstrategien gezielter zu steuern. Damit kann auch der Bereich der Bewegungsförderung effektiver und nachhaltiger gestärkt werden – zum Nutzen der gesamten Gesellschaft.
Wir setzen uns auf Bundesebene für eine bessere Koordinierung, Zielsteuerung und Evaluation der Präventionsausgaben ein, damit das vorhandene Geld noch wirksamer eingesetzt wird – auch im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Bewegung hin zu mehr gesunder Aktivität.
Viele Grüße
Team Dröge