Foto von Katharina Dröge, aufgenommen im Deutschen Bundestag im Juli 2025.
Katharina Dröge
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Frage von Werner F. •

Frage zur Energiepolitik in Deutschland: Wann werden die HGÜ- und Drehstromtrassen von Norden zum Süden fertiggestellt?

Wann werden die HGÜ- und Drehstromtrassen von Norden zum Süden fertiggestellt?Ab wann können die Gasturbinen mit Wasserstoff betrieben werden?Inwieweit wird ihre Partei die Energiewende verstärkt weiter betreiben?Herzliche GrüßeWerner F.

Foto von Katharina Dröge, aufgenommen im Deutschen Bundestag im Juli 2025.
Antwort von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Lieber Herr F.

vielen Dank für Ihr Interesse an der Energiewende und Ihre Fragen zum Netzausbau und zu Wasserstoffkraftwerken. Die großen HGÜ-Projekte SuedLink, SuedOstLink und A-Nord/Ultranet befinden sich derzeit noch im Bau und werden in den kommenden Jahren in Betrieb gehen. Diese Stromautobahnen werden dann Windstrom aus dem Norden Deutschlands in die Verbrauchszentren im Süden Deutschlands transportieren. Da die vollständige Ausbaustufe des deutschen Übertragungsnetzes bis 2037 erreicht werden soll, sind darüber hinaus bereits zusätzliche HGÜ-Leitungen genehmigt. In der Ampelregierung haben wir Grüne wichtige Beschleunigungsmaßnahmen für den Netzausbau durchgesetzt: Genehmigungsverfahren wurden digitalisiert und vereinfacht und vorzeitige Baubeginne ermöglicht. Diese Maßnahmen zeigen bereits Wirkung und wir setzen uns dafür ein, dass diese Dynamik nicht wieder verloren geht. 

Wasserstoffkraftwerke mit grünem Wasserstoff sind eine klimafreundliche Ergänzung zu Wind und Sonne für Zeiten ohne ausreichend erneuerbaren Strom. Erste Turbinen, die hohe Wasserstoff-Anteile verbrennen können, sind bereits verfügbar. Vorausgesetzt, die Wasserstoffinfrastruktur und ausreichende Mengen grünen Wasserstoffs stehen zur Verfügung, ist mit dem regulären Betrieb mit grünem Wasserstoff in den 2030er Jahren zu rechnen. Leider setzt die aktuelle Bundesregierung gegen den Rat der meisten Expert:innen auf die CO2-Abscheidung (CCS) an Gaskraftwerken, obwohl dies wahrscheinlich sehr teuer sein wird und mit CCS ein Rest der klimaschädlichen Emissionen weiter ausgestoßen wird. 

Dagegen stehen wir Grüne im Bundestag klar für die beschleunigte Energiewende. In der Ampelkoalition haben wir den Ausbauturbo gezündet: Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ist von unter 43 Prozent (2021) auf fast 60 Prozent (2024) gestiegen. Wir haben gesetzlich verankert, dass bis 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren kommen. Die CDU-Energieministerin möchte diese ambitionierten Erneuerbarenziele am liebste wieder einstampfen. Die Genehmigungen für Windkraft wurden massiv beschleunigt, der Solarausbau hat sich mehr als verdoppelt, und mit dem Gebäudeenergiegesetz haben wir die Wärmewende angeschoben.

Auch in der Opposition kämpfen wir dafür, dass Deutschland den Weg zur klimaneutralen Energieversorgung konsequent weitergeht.

Viele Grüße

Team Dröge 

 

 

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