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Kai Gehring
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Frage von Mareike M. •

Wieviel Euro stellt das BMBF im Haushaltsplan 2023 für die Erforschung des Post-Covid-Syndroms zur Verfügung?

Sehr geehrter Herr Gehring,
die meisten Menschen sind froh, dass die Cov-19 Pandemie sich zu einer Endemie bewegt und wollen das dunkle Kapitel der letzten 3 Jahre vergessen. Für 1-2 Millionen Deutsche, welche schwer vom Post-Covid-Syndrom betroffen sind ist dies nicht möglich. PC ist die Pandemie nach der Pandemie. Neben dem unsäglichen Leid von Betroffenen (auch Kindern) und deren Angehörige ist noch nicht auf breiter Ebene verstanden worden, dass mindestens 20% der Betroffenen eine schwere, chronische Form entwickelt (MECFS). Diese ist ohne neue, wirksame Medikamente bisher unheilbar. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der 300 000 MECFS Erkrankten auf eine knappe Millionen erhöhen wird. Diese Menschen sind meist so schwer erkrankt, dass sie AU geworden sind. Dies resultiert in einem Schaden von zig Milliarden Euro in D. Zusätzlich verschärft sich der Fachkräftemangel. Das BMG hat für 2023 5 Mio Euro für PC vorgesehen, ein Witz leider. Was hat das BMBF 2023 f. PC geplant?

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Sehr geehrte Frau M.,

das BMBF unterstützt die Erforschung von Post-Covid in umfassender Weise. Relevant sind hierfür verschiedene Förderrichtlinien und Projekte.  

Im Zuge der im Januar 2021 veröffentlichten Förderrichtlinie „Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2“ stellt das BMBF bis zu 70 Mio. Euro bereit. Unterstützt werden damit insgesamt 11 Vorhaben zur Entwicklung von Prüfpräparaten nach Good Manufacturing Practice (GMP) sowie zur Durchführung klinischer Prüfungen bis zur Phase IIb. Hierfür ist eine Laufzeit von Mitte 2021 bis Mitte 2024 angesetzt. 

Daneben zielt die Richtlinie „Förderung von Forschungsvorhaben zu Spätsymptomen von Covid-19 (Long-Covid)“ darauf ab, das bisherige Wissen zu Long Covid zu bündeln und weiterzuentwickeln. Hierfür werden derzeit zehn Verbünde mit 6,5 Millionen Euro gefördert.

Ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung der Coronapandemie ist außerdem der Aufbau des Forschungsnetzwerkes, das die diesbezüglich relevanten Aktivitäten der deutschen Universitätsmedizin bündelt. Hierfür stellt das BMBF insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung.

Außerdem unterstützt das BMBF die internationale Initiative CEPI, die an der Entwicklung von Impfstoffen sowie Therapeutika und Diagnostika gegen COVID-19 arbeitet.

 

Mit freundlichen Grüßen

Kai Gehring

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