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Johann Wadephul
CDU
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Frage von Andreas K. •

Was halten Sie von den aktuellen Corona Maßnahmen und werden Sie sich bei einer möglichen Wahl für kostenlose Corona-Tests bzw. gegen eine Impfpflicht durch die Hintertür einsetzen?

Guten Tag, die akt. Maßnahmen gegen Corona gehen aus meiner Sicht in eine total falsche Richtung. Die Politik hat sich auf das Ziel 95% Impfquote versteift und dabei das Ziel aus den Augen verloren: Die Verbreitung des Virus bremsen + Bevölkerung schützen.
1) Es wird nur national, nicht global gedacht. Das Virus verbreitet und mutiert vor allem im Ausland. Daher wäre es in unserem Interesse die Impfung in armen Ländern voran zu treiben, statt hier 95% zu erstreben wo dort nur 1% geimpft ist.
2) Es ist falsch, die die die mRNA Impfung ablehnen durch Einschränkungen dazu zu nötigen es gegen ihren Willen zu tun. Es wäre sinnvoller weiterhin ALLE kostenlos zu testen, da auch geimpfte erwiesener Maßen das Virus verbreiten! Das Ziel ist doch die Verbreitung zu reduzieren und das passiert nicht, wenn weniger getestet werden und Geimpfte sich in falscher Sicherheit wähnen.
3) Es wirft schlechtes Licht auf die Politik, da man nie weiß ob nicht wieder Lobbyinteressen dahinter stecken.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kollbach,

vielen Dank für Ihre Frage bei Abgeordnetenwatch. Gerne werde ich Ihnen antworten. Deutschlands Bemühungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschränken sich keineswegs nur auf nationale Maßnahmen. Bereits im Jahr 2020 hat die Bundesregierung die europäischen Partner aktiv bei der Behandlung schwer erkrankter Covid19-Patienten unterstützt. So wurden ausländische Notfallpatienten beispielsweise aus Italien und Frankreich aufgenommen, die beatmet werden mussten, da die Intensivstationen der Krankenhäuser in diesen Ländern aufgrund der Pandemie völlig überlastet waren.

Auch unsere Bemühungen, die Impfkampagne im internationalen Rahmen zu unterstützen, laufen auf Hochtouren. So gibt Deutschland bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten ab. Für diese kostenlosen Spenden sollen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson genutzt werden.

Diese internationalen Bemühungen laufen parallel zu unserer Arbeit hier vor Ort. Dabei gilt weiterhin: Niemand ist verpflichtet, sich impfen zu lassen. Aber klar ist auch: Die Impfung gegen das SARS-Cov2-Virus stellt für alle Erwachsenen die einfachste und wirksamste Vorbeugungsmaßnahme dar. Sie ist verträglich, verfügbar und kostenlos. Damit wird jedem Bürger die kostenlose Möglichkeit geboten, sich und andere vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Wenn sich jemand entscheidet, dieses Angebot abzulehnen, ist es sein gutes Recht. Auch soll die Regelung, kostenlose Corona-Tests anzubieten, erst ab dem 11. Oktober gelten. Damit ist sichergestellt, dass jeder die Möglichkeit hat, weitere Informationen zur Impfung einzuholen.

Jedoch kann nicht erwartet werden, dass der Staat für die Folgekosten einer Entscheidung gegen die Impfung und der damit einhergehenden Risiken aufkommt, indem weiterhin die kostenintensiven Gratis-Testmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Auch steht eine solche Erwartungshaltung, die ein Stagnieren der Impfquote in Deutschland in Kauf nimmt, im Widerspruch zu Ihrer Forderung, die Impfquote im Ausland zu durch deutsche Unterstützungsmaßnahmen zu erhöhen. Wie Sie ganz richtig gefordert haben, muss eine größtmögliche Impfquote weltweit erreicht werden, um die Pandemie zu besiegen. Das gilt auch für Deutschland.

Mit freundlichen Grüßen

Johann Wadephul

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